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- AgrarKulturerbe-Preis

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Hans-Fallada-Haus

Beschreibung
Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen (1893-1947), war ein deutscher sozialkritischer Schriftsteller. Den Künstlernamen Hans Fallada wählte er in Anlehnung an zwei Texte aus den Sammlungen der Brüder Grimm.
Anfang der 1930er Jahre begann Hans Falladas schriftstellerischer Erfolg: Nachdem sein gesellschaftskritischer Roman "Bauern, Bonzen und Bomben" nationale Beachtung fand, brachte ihm das Werk "Kleiner Mann - was nun?" auch internationale Anerkennung. Ermutigt von diesem Erfolg kaufte er 1933 ein Landgut in Carwitz und schrieb weitere Romane mit sozialkritischer Thematik. Da Fallada sich nicht entschließen konnte, Nazideutschland zu verlassen, ging er hier 1933 ins "innere Exil" und blieb elf Jahre mit seiner Familie. Daher befindet sich das Hans-Fallada-Museum mit dem Fallada-Archiv heute in Carwitz.
Das Museumsgebäude, ein Fachwerkhaus mit der alten Anschrift Carwitz, Büdnerei Nr. 17, stammt nach Falladas Angaben aus der Zeit um 1848. Es diente früher Landarbeiterfamilien als Wohnung, später hatte ein Viehhändler darin gelebt.
Im Jahre 2001 konnten mit dem Abschluss der umfassenden Sanierung von Falladas Wohnhaus solide Voraussetzungen für ein neu gestaltetes Museum geschaffen werden: Die sechs Museumsräume, u.a. das in seiner ursprünglichen Ausstattung erhaltene Arbeitszimmer Hans Falladas, das Esszimmer der Familie Ditzen sowie original nachgestaltete Räume wie die Veranda und die Küche bieten vielfältige Einblicke in die Welt Hans Falladas. Der Hofraum mit den zwei Linden zwischen Wohnhaus, Stallgebäude und Scheune bietet mit den wiederhergestellten Fassaden, dem großen Scheunentor und der Garageneinfahrt auch farblich den originalen Eindruck früherer Zeit. Von besonderer Attraktivität ist der Giebel des 1938 ausgebauten Gärtnerzimmers, in dem sich heute das Hans-Fallada-Archiv befindet. Der weitläufige gepflegte Garten, wo Falladas Bienenhaus, Anna Ditzens Dreiecksbeet und der Sitzplatz am Seeufer zu finden sind, laden zum Verweilen ein.
Aus agrarkultureller Sicht interessant ist Hans Fallada u. a. wegen seines o. g. Werkes "Bauern, Bonzen und Bomben": In diesem Roman beschreibt Fallada, der seit 1928 als Mitarbeiter des Generalanzeigers für Neumünster in Neumünster lebte, u. a. die blutig verlaufene Demonstration schleswig-holsteinischer Bauern und den anschließenden Prozess, der 1929 in Neumünster stattfand.
Literatur
-Fallada, Hans:
Bauern, Bonzen und Bomben Berlin 1931