Suchsymbol

Erweiterte Suche

 Weitere Zugänge:
· Art der Organisation
· Sachgebiet
· Bundesland
· Regierungsbezirk
· Landkreis
· Landschaft
· Gemeinde
· Personen
· Biographien
 Sonderbereiche:
· Oberbayrische Almen
· AgrarKulturerbe in Europa
- AgrarKulturerbe-Preis

 Vorige Seite 

Universitätsarchiv der Universität Rostock

Beschreibung
Die Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock gehört zu den traditionsreichsten landwirtschaftlichen Fakultäten Deutschlands. Diese Tradition hat sich auch im Universitätsarchiv Rostock niedergeschlagen. Mit Rostock verbunden sind Namen renommierter Agrarwissenschaftler wie Asmus Petersen, Franz Honcamp, Kurt Nehring, Wilhelm Stahl, Ernst Reinmuth, Otto Möller, Rudolf Schick und Klaus Howitz. Bereits um 1790 hat der Rostocker Professor für Kameralwissenschaften Franz Christian Lorenz Karsten (1751-1829) als erster Hochschullehrer Vorlesungen zur Landwirtschaft mit praktischen Unterweisungen verbunden (so eine Mitteilung des Universitätsarchivs).
Seit den 1960er Jahren entwickelte sich die Agrargeschichte zu einem Schwerpunkt der historischen Forschung in Rostock, vertreten durch Namen wie Gerhard Heitz, Ilona Buchsteiner, Ernst Münch und Gunther Viereck.
Ein besonderer Bestand des Universitätsarchivs ist das so genannte Thünen-Archiv. Der wissenschaftliche und private Nachlass des bedeutenden Agrar- und Wirtschaftswissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen (1783-1850) befindet sich seit 1901 an der Universität Rostock, nachdem zuvor der Rostocker Professor für Staatswissenschaften, Richard Ehrenberg, den Enkel Thünens, Alexander von Thünen, und einen Schüler Thünens, Hermann Schumacher, davon überzeugt hatte, den Nachlass der Universität Rostock für 300 Mark zu überlassen. Eine erste Verzeichnung des Nachlasses erfolgte durch Richard Passow, den Assistenten Ehrenbergs. Nachdem das Thünen-Archiv nach dem Tod Ehrenbergs in Vergessenheit geraten war, zeigten die Nationalsozialisten Ende der 1930er Jahre ein starkes Interesse an Thünen, dessen Werk sie für ihre Zwecke instrumentalisierten wollten. Der Staatssekretär im Reichsernährungsministerium und spätere NS-Minister Herbet Backe bezeichnete die Aufarbeitung des Thünen-Archivs als "eine der wichtigsten wissenschaftlichen Aufgaben auf dem agrarpolitischen Sektor". Nach 1945/1949 tat sich die DDR schwer, einen mehr als punktuellen Zugang zu Thünen zu finden, und erst seit 1990 ist es möglich, jenseits ideologischer Vorgaben über Thünen zu arbeiten. Der Nachlass wurde 1997 neu geordnet und digital verzeichnet. Zur Zeit (2004) wird die Edition der Korrespondenz von Johann Heinrich von Thünen durch eine DFG-Projekt gefördert. Die Einzelheiten der Geschichte des Thünen-Archivs sind gut auf der Website des Rostocker Universitätsarchivs beschrieben.