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Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen

Beschreibung
Die Geschichte des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen Staatsarchiv Münster reicht zurück bis ins Jahr 1821, als in Westfalen in regionalen Archivdepots das Archivgut der aufgelösten Territorien (auch Stifte und Klöster), das während der französischen Herrschaft vernachlässigt worden war, gesammelt, gesichert und geordnet werden sollte.
Das Einzugsgebiet des Archivs wechselte im Lauf der Jahre: Seit 1947 ist es für die Regierungsbezirke Arnsberg und Münster zuständig, außerdem verwahrt es Akten, die das Gebiet des Regierungsbezirkes Detmold betreffen, aus der Zeit vor 1815.
Zur Zeit (2005) verwaltet das Staatsarchiv Münster rund 100.000 Pergamenturkunden, von denen die älteste aus dem Jahre 813 stammt. Hinzu kommen ca. 28.000 lfm Akten, Amtsbücher und Handschriften sowie ca. 120.000 Karten und Pläne. Da die Bestände im Zweiten Weltkrieg ausgelagert waren, sind trotz der starken Kriegsschäden in Münster an den Beständen des Archivs nur in geringem Maße Verluste eingetreten.
Der ältere Teil der Bestände umfasst die Archivalien der ehemaligen Reichsstände aus der Zeit vor 1803 / 1806 aus dem Gebiet der späteren preußischen Provinz Westfalen, jedoch mit Ausnahme der Reichsstadt Dortmund und einiger zumeist kleinerer, westfälischer Grafschaften und Herrschaften sowie der meisten jener kurzlebigen Entschädigungslande, die 1803 im Zusammenhang mit dem Reichsdeputationshauptschluss entstanden waren. Von besonderer Bedeutung sind die umfänglichen Archive der geistlichen Territorien Fürstbistum Münster und Fürstbistum Paderborn sowie der Domkapitel Münster und Paderborn, des kurkölnischen Herzogtums Westfalen und des Vests Recklinghausen, des Fürstentums Siegen sowie der preußischen Besitzungen Fürstentum Minden, Grafschaft Ravensberg, Grafschaft Mark und Grafschaft Tecklenburg. Hinzu kommen die Urkunden und Akten zahlreicher aufgelöster westfälischer Stifte und Klöster; besonders hervorzuheben ist dabei der wertvolle Urkunden- und Aktenbestand des Klosters Corvey.
Außerdem befinden sich im Staatsarchiv rund 6.500 Westfalen betreffende Prozessakten des Reichskammergerichts und des Reichshofrates aus der Zeit vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis 1806. Die Gruppe "Behörden der Übergangszeit" von 1802 bis 1816 umfasst die Überlieferung wechselnder, oft recht kurzlebiger Behörden während der napoleonischen Epoche, darunter das Westfalen betreffende Schriftgut des Kaiserreichs Frankreich, des Königreichs Westphalen und des Großherzogtums Berg.
Den weitaus größten Teil der Bestände nimmt jedoch mit über zwei Dritteln Umfang die Überlieferung staatlicher Behörden und Einrichtungen nach 1816 ein, darunter die Akten der inneren Verwaltung (Oberpräsidium der Provinz Westfalen, Regierungen in Arnsberg und Münster sowie die landrätlichen Kreise bis zu deren Kommunalisierung im Jahre 1946), der Finanz-, der Wirtschafts-, der Verkehrs-, der Kultus- und der Justizverwaltung.
Das Archiv verwahrt auch nichtstaatliches Archivgut von Parteien, Verbänden, Vereinen, Organisationen, Guts- und Gewerbebetrieben, Familien und Personen, darunter die bedeutenden westfälischen Adelsarchive der Grafen von Landsberg-Velen und der Freiherren von Romberg. Ferner sammelt es Nachlässe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Druckschriften und Plakaten politischer Parteien, Bildmaterial und audiovisuelles Dokumentationsgut.
Aus agrarkultureller Sicht besonders interessant sind Aktenbestände zu Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie Veterinär-, Fischerei- und Domänenakten, die Bestände zu verschiedenen Vereinen, Genossenschaften, die Nachlässe des Forstmeisters Heinrich Kneer, des Landwirtes Julius Lütke Wentrup und des Agrarpolitikers Dr. Ferdinand Vorholt sowie die im Aufbau befindliche Kartensammlung des Landesamtes für Agrarordnung.