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Biographie |
| Damaschke, Adolf |
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Volksschullehrer und Bodenreformer |
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(24. November 1865 - 30. Juli 1935) |
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Der Volksschullehrer Adolf Damaschke gründete 1896 zusammen mit Friedrich Naumann und Max Weber den Nationalsozialen Verein. Nachdem er sich aus der Politik zurückgezogen hatte, agierte er im 1898 gegründeten Bund deutscher Bodenreformer überparteilich. Das Hauptwerk "Die Bodenreform" (1902) wurde "für Hunderttausende deutscher Leser eine Art Bekenntnisbuch". Damaschke ging vom städtischen Wohnungselend aus, war aber gegen eine Kommunalisierung des städtischen Haus- und Grundbesitzes. Er wollte die Ausschaltung des Spekulationskapitals durch Abschöpfung der spekulativen Grundrente, aber keine Konfiskation der gesamten Grundrente. Er trat für ein "germanisches Recht" ein und lehnte die Einwanderung von Slawen in den deutschen Osten ab. Zudem wandte er sich gegen die freie Verschuldbarkeit des landwirtschaftlichen Eigentums. Das Hypothekenwesen sollte verstaatlicht sowie die Allmende und die Innenkolonisation gefördert werden. Damaschke gründete am 20. März 1915 mit "28 befreundeten Organisationen" den Hauptausschuss für Kriegerheimstätten. Seine Bodenreformbewegung war in der Weimarer Republik phasenweise recht aktiv, Erfolge blieben aber weitgehend versagt; 1934 hatte der Verband etwa 7.600 "Mitglieder auf Lebenszeit". Damaschkes Anhänger schlugen ihn im Januar 1931 für den Friedensnobelpreis vor, was für Kritik seitens des Reichs-Landbundes sorgte. Damaschke und der Bund Deutscher Bodenreformer wurden auf die NSDAP aufmerksam, nachdem diese die Forderung nach einer Bodenreform in ihr Parteiprogramm übernommen hatte. Damaschke soll aber nie der völkischen Bewegung oder einer politischen Partei dieser Richtung angehört haben. 1931 kam es zu einem irreparablen Bruch mit den Nationalsozialisten, nachdem Richard W. Darré den Bund der Bodenreformer und Damaschke wegen angeblicher Nähe zum Marxismus und der Tatsache, dass auch Juden bei ihnen mitarbeiteten, heftig attackiert hatte. |
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