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Biographie |
| Bauknecht, Bernhard |
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Agrarpolitiker, Präsident des Landesbauernverbandes Württemberg-Hohenzollern |
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(31. März 1900 - 23. Oktober 1985) |
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Der in Albertshofen bei Ravensburg geborene Bauknecht war der Sohn eines Landwirts und lebte auf einem von der Familie schon seit 1690 bewohnten früheren Lehenshof des Klosters Weingarten. Er studierte an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und war ab 1919 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Carolingia Hohenheim. Aufgrund einer Erkrankung seines Vaters brach er das Studium nach einem Jahr ab und widmete sich der Rinder-, Pferde- und Schweinezucht sowie dem Obstbau. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1926 übernahm er den Hof. Zur selben Zeit wurde er Vorsitzender des örtlichen Bauernverbandes. 1927 trat er der Zentrumspartei bei. Bauknecht war Mitbegründer des Windthorstbundes in Oberschwaben, einer Organisation junger Kathoiken, die sich über politische Fragen austauschen wollten. 1928 übernahm er zudem die Leitung des Bezirksobstbauvereins. Bauknecht war schon während der Weimarer Republik in landwirtschaftlichen Organisationen und politisch tätig, musste dieses Engagement 1933 nach der nationalsozialistischen Machtübernahme aber aufgeben.Nach 1945 engagierte er sich bei der Gründung der CDU in Württemberg-Hohenzollern. Er gehörte dort auch dem Landtag an und leitete den Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Seit 1949 war er zudem Mitglied des Bundestags und stand von 1953 bis 1969 dem Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vor.1947 war er von der Spruchkammer I des Staatskommissariats für politische Säuberung Tübingen-Lustnau als politisch unbelastet eingestuft worden. Bauknecht war bis 1973 Präsident des am 25. September 1947 gegründeten Landesbauernverbands für Württemberg-Hohenzollern, der 1989 im Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. aufging. In dieser Funktion gründete er 1949 die Schwäbische Bauernschule in Bad Waldsee. Trotz seiner katholischen Herkunft und Verankerung war Bauknechts Politik nach 1945 zeitweise von Kritik an Großgrundbesitz und Adel geprägt . Nach Andreas Hermes' Rücktritt als Präsident des Deutschen Bauernvereins (DBV) übernahm Bauknecht 1954 mit Edmund Rehwinkel und Fridolin Rothermel die gemeinsame Leitung, wobei Bauknecht als geschäftsführender Präsident fungierte. 1959 wurde Edmund Rehwinkel alleiniger DBV-Präsident. |
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