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Biographie |
| | Schorlemer-Alst, Burghard Freiherr von |
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| Politiker, Gründer des Westfälischen Bauernvereins |
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| (21. Oktober 1825 - 17. März 1895) |
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Nach seiner Militärausbildung in Dresden trat Schorlemer-Alst 1842 in ein preußisches Ulanenregiment in Trier ein. 1849 war er an der Niederschlagung der Aufstände in der Pfalz und in Baden beteiligt, bevor er 1852 aus dem Militärdienst ausschied. Er kaufte das Gut Alst im Kreis Burgsteinfurt.
1862 gründete der katholische Baron die Vereinigung von Grundbesitzern im Kreise Steinfurt. Neu war an dieser - und der Gründung ähnlicher Vereine in der Folgezeit - die starke christliche, wenn auch überkonfessionelle Ausrichtung sowie die Tatsache, dass die Vereinigung im Gegensatz zu anderen weniger sozial segregiert war. Seit 1865 fungierte er als Direktor des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für den Regierungsbezirk Münster und des Landwirtschaftlichen Provinzialvereins.
1871 lösten sich die westfälischen Bauernvereine kurzfristig auf, da ihnen untersagt worden war, sich zu einem Gesamtverein zusammenzuschließen. Nur wenige Tage später wurde jedoch der Westfälische Bauernverein gegründet. Schwerpunkte des Vereins waren die Verbesserung der soziale Lage der westfälischen Bauern, Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen (Anerbenrecht) und die bäuerliche Selbsthilfe zu organisieren (Versicherungswesen, Hypothekenbank, Spar- und Darlehnskassen, Bezugs- und Absatzgenossenschaften, Bauämter, Landwirtschafts- und Haushaltungsschulen). Von 1862 bis 1895 war Schorlemer-Alst Vorsitzender dieses Vereins. Um 1894 sprach er sich in dieser Position gegen die Gründung einer westfälischen Landwirtschaftskammer aus. Er war der Meinung, dass das gut aufgestellte Vereinswesen in Westfalen als Interessenvertretung ausreiche.
Der als Westfälischer Bauernkönig geltende Schorlemer-Alst gehörte 1864 bis 1866 zu den Teilnehmern der Soester Konferenzen, aus denen entscheidende Impulse für die spätere Gründung der Zentrumspartei hervorgingen. Er war von 1870 bis 1889 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, wobei er ab 1873/1875 als Fraktionsvorsitzender fungierte. 1874 bis 1885 und 1890 war er Abgeordneter im Reichstag. 1875 bis 1877 und ab 1887 war er im westfälischen Provinziallandtag. |
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