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- AgrarKulturerbe-Preis

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Baumgartenalm bei Schliersee - Geschichte

RückblickDer ÜBERTÖLPElTE JÄGER
Jäger Meier von Anger (Angermeier), Oberwinkel, erwischte auf dem Baumgartenschneid einen Wilderer auf frischer Tat beim >Gamsei schiaßn<. Der unbekannte Wilderer sagte kein Wort und wurde vom Jäger übers Sagfleckl abgeführt. „Unter dem Tuffberg entspringt am Hang eine Quelle.“ Hier stillt erst der Jäger seinen Durst, dann billigt er dies auch dem Gefangenen zu. Dieser nutzt daraufhin eine winzige Unachtsamkeit des Weidmanns, stösst ihn ins Wasser, taucht ihn unter und traktiert ihn mit einer Bachkugel bis zur Besinnungslosigkeit. Alsdann entwischt der Geschwärzte – mit Flinte, Rucksack und Geld des Übertölpelten.
Der Bösewicht (Unterzacherltoni von Ostin) wird erst nach Jahren gefasst, währenddes schon bald nach der Tat ein Spottlied auf den Jäger ersonnen wurde. "Das Spottlied vom übertölpelten Jäger wird heute noch im Tegernseer Tal vom >Tegernseer Zwoa’gsang< oder, wie sie sich früher nannten, >Die singenden Gendarm< Melchior Wieser und Sepp Kathan gesungen."
Ausschnitt:
"Am Baumgartn, drobn, da ist recht schee,
da gibt’s brav Hirsch und Reh,
da sehgn mas scho von weitn steh,
wann mas hintn auffi gehn,
da schleich i mi stad uma schee,
daweil siech i an Jaga steh,
er schleicht si halt zu mir daher,
bedroht mi mit sein Gewehr."
Nach F. J. Pütz (1)
Das Geheimnis des EINARMIGEN SENNERS
"Auf der Baumgarten-Alm arbeitete viele Jahre der einarmige Senner Max N. vom Hennerer. Er war ein ruhiger wortkarger, aber gutmütiger Mensch, mit immer lachenden Augen. Der Max war der Jüngste der >Hennerer-Brüder<. Er verlor seinen rechten Arm, und kein Mensch weiss, wie das passierte. Da er selbst nie darüber sprach, hielten sich die abenteuerlichsten Gerüchte: Bei einer Schießerei (die Hennerer waren eine Wilderer-Dynastie) soll ihn eine Kugel getroffen haben. Da er nicht zum Arzt gehen konnte - sonst wäre die Sache aufgekommen -, wurde der Arm >brandig<. In ihrer Verzweiflung sollen ihm seine Brüder, mit Hilfe eines ehemaligen Sanitäters vom Ersten Weltkrieg, den Arm selbst amputiert haben."
Max wurde am Schwaighof (Hennerer) von einem Auto tödlich überfahren.
Nach F.J. Pütz (1) u
BÖSES MISSVERSTÄNDNIS
Senner Heini (Köstler) gingen zwei Kalbinnen ab. Als beim Zurücktreiben der Ausreisser ihn ein Missgeschick nach dem anderen heimsuchte, kam der an und für sich herzensguten Seele nun doch ein böser Fluch über die Lippen. "Es Mistbritschna es greislichen, schaugt’s bloß, dass nunterkemmts, sonst stich ich euch ab - sofort, auf der Stell." Ihm entging, dass just zwei Wanderinnen in der Nähe waren, die die Adressierung der schlimmen Drohung gründlich missverstanden. Sie nahmen schleunigst Reissaus und meldeten umgehend dem Kuramt: auf der Alm habe sie ein Verrückter mit einem Messer verfolgt.
Nach F. J. Pütz
Ersterwähnung1348