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Heimatmuseum Marktl am Inn Beschreibung | |
Das Heimatmuseum des Geburtsortes von Papst Benedikt XVI ist in einem ehemaligen Brauhaus untergebrachte. Die sich über 11 Räume mit insgesamt 350 qm Grundfläche erstreckende Ausstellung ist in verschiedene Themenbereiche eingeteilt:
Der 1. Raum, der größte des Museums, zeigt einen Abriss der Geschichte unserer engeren Umgebung. Ein Wandrelief gibt einen Einblick in die Zusammensetzung unserer Erde. Die Urmeere, die einst das Land bedeckten, waren der Anfang allen Lebens. Unmengen von kleinen Schnecken der verschiedensten Formen lebten einst in dem Brackwasser, eine Mischung aus Meer- und Süßwasser. Diese am Türkenbach unterhalb von Stammham gefundenen Fossilien sind u.a. in einer Vitrine zu sehen. Ein Teilstück eines Mammutzahnes, sowie ein Armknochen lassen uns ein wenig die Größe dieser Tiere, die vor 10.000 Jahren noch hier lebten, erahnen. Werkzeuge der Jungsteinzeit sowie Waffen aus der Bronzezeit weisen auf eine durchgehende Besiedelung unseres Landstrichs hin. Das älteste namentlich bei uns genannte Volk, die Kelten, sind durch Funde, wie Münzen, Gürtelhaken und einer gut erhaltenden Wallanlage in Leonberg in der Zeit ca. 100 v.Chr. nachgewiesen. Ihre Münzkunst und Fertigkeiten im Metallguss, sind anhand 2.000 Jahre alter Fundstücke in drei Vitrinen zu sehen. Das Mittelalter mit der Gründung von Marktl durch die Grafen von Leonberg, sowie die Innschifffahrt sind anhand von Modellen und Zeugnissen dieser Zeit ausführlich dargestellt.
Eine mit vielen einstmals hilfreichen Gegenständen ausgestattete Wohnküche schließt sich an den 1. Raum an. Kleidung und Kopfbedeckungen sowie eine gutbürgerliche Schlafstube, ein Meisterstück ländlicher Schreinerkunst aus dem 19. Jahrhundert, geben einen Einblick in die damalige Lebensart. Uniformen, Waffen und Orden besonders der königlich bayerischen Armee sind im Raum 5 zu sehen. Die Entwicklung der Zeitmesser von der einzigartigen Wanduhr um 1650 bis zu einer handgeschmiedeten Turmuhr um 1750 kann im Raum 6 verfolgt werden. Der Volksfrömmigkeit und der religiösen Volkskunst unserer Vorfahren ist Raum 7 gewidmet. Eine Besonderheit dieses Raumes ist das Geschenk von Papst Benedikt XVI., nämlich ein goldener Kelch mit einem goldenen Tablett und dem Pileolus (Scheitelkappe). Diese drei Gegenstände, wurden vom Heiligen Vater selbst in seiner Privatkapelle benutzt; der Papst übergab dem Heimatbund diese drei Dinge als Dank dafür, dass man das Taufbecken vom Heimatmuseum wieder in die St. Oswald Kirche zurückgestellt hat.
Die Anwesenheit zahlreicher Handwerksbetriebe in Marktl schlägt sich in den Räumen 8, 9 und 10 nieder. Flachsverarbeitung, Holzbearbeitung und eine vollkommen eingerichtete Schmiede sind Zeugen früherer Berufe. Der letzte Raum ist der Landwirtschaft mit allen Gerätschaften aus der Zeit vor der Mechanisierung vorbehalten. |
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