Suchsymbol

Erweiterte Suche

 Weitere Zugänge:
· Art der Organisation
· Sachgebiet
· Bundesland
· Regierungsbezirk
· Landkreis
· Landschaft
· Gemeinde
· Personen
· Biographien
 Sonderbereiche:
· Oberbayrische Almen
· AgrarKulturerbe in Europa
- AgrarKulturerbe-Preis

 Vorige Seite 

Deutsches Schweinemuseum Ruhlsdorf

Beschreibung
Im Süden Berlins wurde im Jahre 1918 in Ruhlsdorf die erste Versuchswirtschaft für Schweinehaltung gegründet. Diese übte acht Jahrzehnte auf die gesamte deutsche Schweinefleischerzeugung einen nachhaltigen Einfluss aus. Die hier erzielten Versuchsergebnisse und die "Ruhlsdorfer Ausbildung" genossen einen guten Ruf.
Die Idee zur Gründung eines Museums für das Schwein als Nutztier entstand Anfang den 1990er Jahre. Als Standort kam fast zwangsläufig die traditionsreiche Ruhlsdorfer Anstalt in Frage. Eine Interessengemeinschaft von sechs Persönlichkeiten, an ihrer Spitze Herr Prof. Dr. Ritter, Rostock, bereitete die Gründung des Museums vor, das im Herbst 1993 eröffnet wurde. Es ist seit 1998 Bestandteil des jetzigen Landesamtes für Verbraucherschutz und Landwirtschaft und wird von dem Förderverein Deutsches Schweinemuseum Ruhlsdorf e. V betrieben.
Getreu dem obigen Leitspruch will das Museum sowohl dem Fachmann und der Fachfrau als auch einem breiten Publikum die historische Entwicklung der Schweinehaltung in Deutschland nahe bringen. In einer Zeit, da immer weniger Menschen mit der Landwirtschaft verbunden sind, kommt dieses Anliegen dem allgemeinen sachkundigen lnformationsbedürfnis in anschaulicher Weise nach.
In sechs Ausstellungsräumen können Sie alles über die Geschichte der Schweinehaltung in Deutschland erfahren: Wie aus dem Wildschwein Hausschweinerassen entstanden und sich unter dem Einfluss des Menschen veränderten, wie die Schweine gehalten und gefüttert wurden, wie sich die Fortpflanzungstechnik entwickelte, wie die Züchter sich der Leistungsprüfung bedienten, wie sich die Schweinezüchter organisierten und bedeutende Persönlichkeiten wirkten, wie der bedeutendste Fleischlieferant transportiert, geschlachtet und verwertet wird und wie das Schwein in der Kulturgeschichte gesehen wurde. Man sieht die Stammesgeschichte der Familie der Schweineartigen, kann einen präparierten Keiler und mehrere ausgestopfte Ferkel alter, längst ausgestorbener Rassen betrachten und erfährt manches Wissenswerte über die Entstehung und Vervollkommnung der beiden wichtigsten Kulturrassen "Deutsche Landrasse" und "Deutsches Edelschwein". Ein Prachtexemplar dieser Rasse, der ehemalige Besamungseber "Finale" aus Westfalen, führt Sie durch den Ausstellungsteil Künstliche Besamung.
Als die Schweinehalter auch Schweinezüchter wurden, mussten sie Methoden zur Feststellung der Leistungsmerkmale, die sie verbessern wollten, entwickeln. Neben Geräten zur Kennzeichnung der Tiere sind viele Geräte zur Ermittlung der Fleischwüchsigkeit und Fleischqualität zu sehen, so u.a. Ultraschallgeräte, mit denen man am lebenden Tier die Speck- und Muskeldicke messen kann.
Der möglichst schonende Transport und die Schlachtung werden an Hand großer Fotos dargestellt.
Die Meinung über das Schwein schwankt zwischen Verachtung und Verehrung. Letztere führte dazu, dass das sehr fruchtbare Schwein zu einem Symbol des Glücks wurde. So kann man zum Schluss des Rundgangs vielfältige Figuren dieses Tieres, darunter eine Nachbildung des vermutlich ältesten Sparschweins, bewundern. In der Außenanlage wurden ein nachgebauter Schweinekoben und Schweinehütten aus den 1950er Jahren sowie solche für die heutige Freilandhaltung aufgestellt.
Das Museum besitzt eine umfangreiche agrarhistorische Fotosammlung (Rassebilder, Veranstaltungen, Persönlichkeiten). In der Museumsbibliothek gibt es Spezialliteratur zu den Themen: Schweinezucht, Stallbau, Fütterung und Ernährung, Tiergesundheit.