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Naturzentrum Eifel

Beschreibung
Das Naturzentrum Eifel in Nettersheim ist ein überregionales Informations-, Bildungs- und Ausstellungszentrum für Natur und Geschichte mit einem Schwerpunkt im Bereich erlebnisorientierter Angebote. Es wurde 1989 gegründet und seither mehrfach erweitert.
Den Einstieg für Besucher bieten die Ausstellungen zu Natur, Geologie & Fossilien und Archäologie mit verschiedensten Möglichkeiten zum Aktiv-Werden. Die Ausstellungen in den nahe beieinander liegenden, restaurierten und umgenutzten Häusern des Naturschutzzentrums sind gleichzeitig der ideale Ausgangspunkt für Entdeckungstouren rund um Nettersheim, z. B. auf dem Erlebnispfad mit 20 Stationen.
Im Meerwasseraquarium sind zahlreiche Riffbewohner, vor allem Korallen, zu bewundern. Das Riff mit seiner Farbenpracht und Arten- und Formenvielfalt gibt einen Eindruck davon wie es vor etwa 380 Millionen Jahren, in der Devonzeit, in Nettersheim aussah. Damals war die Eifel ein tropisches Küstenmeer mit Korallenriff.
Von der Steinzeit bis zum frühen Mittelalter reicht die Spannweite der Exponate und anschaulichen Modelle in der archäologischen Ausstellung. Besonders viele Spuren haben die Römer hinterlassen: Tempelanlagen, Gutshof, Meilenstein und die Eifelwasserleitung, die das antike Köln von Nettersheim aus mit frischem Quellwasser versorgte. Geschichte lässt sich hier tatsächlich begreifen: Korn mahlen wie ein römischer Legionär, spielen oder sich betten wie die Römer! In der Abteilung Lebensräume der Eifel werden Wasser, Wald, Wiese und auch das Dorf mit ihren typischen Pflanzen und Tieren vor Augen geführt. In der alten Scheune, die mit historischen Geräten ausgestattet ist, zeigen zudem verschiedene Nistkästen und Nisthilfen dem Besucher, wie er bedrohten Arten helfen kann. Der Bauern- und Färbergarten neben dem Naturschutzzentrum ist mit traditionellen Heil-, Zier-, Gewürz- und Nutzpflanzen bestückt. Das benachbarte alte Bauernhaus gibt einen Eindruck davon, wie die Eifeler vor etwa 100 Jahren lebten von der guten Stube bis zum Schlafgemach.
Ein Besuch in der nahe gelegenen Alte Schmiede bereitet auf die spätere Fossiliensuche vor: zahlreiche versteinerte Reste des Korallenriffes, das sich vor ca. 380 Millionen Jahren in der Eifel befand, geben ein Bild der Tierwelt, die damals in der Region lebte. Gleichzeitig wird das Auge für die besonderen Formen geschärft, nach denen beim Fossiliensammeln Ausschau gehalten werden muss. In der Ausstellung 400 Millionen Jahre Wald belegen fossile Pflanzen die lange und wechselvolle Geschichte des Waldes. Im Erdgeschoss der Alten Schmiede wartet noch ein Abenteuer: dort befindet sich ein Zeuge des frühen Mittelalters aus Nettersheim in einem originalen Steinplattengrab aus der Zeit um 600 n. Chr. Wie Gesteine gebildet werden, sich Tiere und Pflanzen im Verlauf der Erdgeschichte entwickelt haben, die Land-Meer - Verteilung vor 380 Millionen Jahren (Devonzeit) aussah, Böden und Höhlen der Eifel entstanden sind - all das kann man in den Werkhäusern, den Resten einer ehemaligen Kalkbrennerei, erforschen. Im Mineralienkabinett wird die wundersame Schaffenskraft der Natur anhand glitzernder Mineralien, die mit Hilfe der Besuchermikroskope ganz genau zu betrachten sind, vor Augen geführt. An manchen Tagen setzt der Müller die alte Getreidemühle in Gang, die in den Werkhäusern untergebracht ist. (Text: Dr. Imke Ristow)