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Oberrheinisches Tabakmuseum Beschreibung | |
1492 hielt der Tabak bereits am Oberrhein seinen Einzug. Über die Pfalz, wo ihn Pfarrer Anselm Anselmann in Hatzbühl 1573 erstmals anpflanzte, gelangte er um 1660 ins Elsaß und in die Grafschaft Hanau, die beiderseits des Rheins lag.
Grund für den Anbau war der Dreißigjährige Krieg, in dem die durchziehenden Soldaten das Rauchen zum Oberrhein brachten. Die ersten Tabakfabriken im badischen Oberland bei Basel und später bei Pforzheim und Straßburg wurden noch im 17. Jahrhundert gegründet. Carl Ludwig Lotzbeck legte 1774 mit seiner Schnupftabakfabrik in Lahr den Grundstein für den oberbadischen Tabakanbau und seine Verarbeitung. Die um 1840 einsetzende Zigarrenindustrie konnte bereits aus dem Vollen schöpfen. Um 1900 zählte man in Oberbaden 300 große Zigarrenfabriken, davon über 200 um Lahr. Sie brachten dieser Gegend einen wenn auch geringen Wohlstand. Heute ist die Tabakindustrie in dieser Region bedeutungslos.
Das Oberrheinische Tabakmuseum mit etwa 1680 m² Ausstellungsfläche ist in einer alten Zigarrenfabrik und einem Tabaktrockenschopf untergebracht.
In den ursprünglichen Fabriksälen sind die Einrichtungen so plaziert anzutreffen, wie sie im Betrieb aufgebaut waren. Alle Geräte und Maschinen sind funktionsfähig und zum größten Teil elektrisch angeschlossen. So könnte in der manuellen. als auch fast lückenlos in der maschinellen Abteilung die Schnupf-, Kau- und Pfeifentabakproduktion, sowie die Zigarren- und die Zigarettenherstellung aufgenommen werden. Auch das Kontor (Büro) ist im ehemaligen Betriebszustand zu besichtigen.
Puppen in Originalkleidung der Jahrhundertwende demonstrieren eindrucksvoll die Zigarrenherstellung daheim am häuslichen Herd.
In der Kuriositätensammlung sind neben wertvollen Pfeifen, Schnupftabakdosen und Feuerzeugen auch Zigarrenringe und Tabakaktien aus verschiedenen Ländern ausgestellt. Der Tabakhandel, die Tabakgeschichte und der Tabakanbau werden durch zahlreiche Gegenstände dargestellt. |
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