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Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt

Beschreibung
Das Staatsarchiv Rudolstadt ist eines von sechs staatlichen Archiveinrichtungen des Landes Thüringen.
Die wechselvolle Geschichte der beiden schwarzburgischen Fürstentümer und ihre nicht weniger mannigfaltige Behördengeschichte spiegeln sich auch in der schwarzburgischen Archivgeschichte wider. Wegen der bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts einsetzenden Teilungen entstand der Wunsch, wenigstens die Urkunden, soweit sie alle Linien betrafen, an einem Ort sicher zu wissen. Daher wurde in den Teilungsverträgen und Rezessen von 1584 und 1599 die Grundlage für ein in Rudolstadt unterhaltenes Gemeinschaftliches Archiv gelegt, das heute noch als Archivum Commune die wichtigsten Urkunden zur schwarzburgischen Geschichte enthält.
Die geschichtliche Entwicklung hatte zur Entstehung schwarzburgischer Teilarchive in den Residenzen Arnstadt, Frankenhausen, Rudolstadt und Sondershausen geführt. Während die Akten der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nur kurze Zeit bestehenden selbständigen Herrschaft Frankenhausen offenbar schon frühzeitig in das Rudolstädter Archiv übernommen wurden, blieb das Arnstädter Archiv auch nach dem Ende der Herrschaft Arnstadt 1716 weiter bestehen, wie Arnstadt auch verwaltungsmäßig bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts eine Sonderstellung einnahm. Wohl hatte das Sondershäuser Archiv seit 1853 außer den Arnstädter Urkunden auch Teile der älteren Akten an sich gezogen, doch blieb man auch hier auf halbem Wege stehen, eine Zusammenlegung der beiden Archive erfolgte nicht.
Somit bestanden bei der Bildung des Landes Thüringen 1920 drei schwarzburgische Archive, von denen allein das Rudolstädter eine Ordnung aufwies, während es in dieser Hinsicht in den beiden, meist nur nebenamtlich verwalteten schwarzburg-sondershäusischen Archiven Sondershausen und Arnstadt recht dürftig aussah. Das Arnstädter Archiv wurde auch 1929 aufgehoben, seine Bestände aber wurden dem Staatsarchiv Rudolstadt übergeben.
Mit dem Einbau der beiden einzelstaatlichen Landesarchive Rudolstadt und Sondershausen in die thüringische Archivorganisation und ihre 1926 erfolgte Unterstellung unter den Direktor der Thüringischen Staatsarchive hatten die beiden nunmehrigen thüringischen Staatsarchive Rudolstadt und Sondershausen auch für das Land Thüringen bestimmte Zuständigkeitsbereiche erhalten. Seit 1932 wurde das Staatsarchiv Rudolstadt zuständig für die Archivalien der Unterbehörden des Landes Thüringen in den Kreisen Rudolstadt, Arnstadt und Saalfeld, während die Zuständigkeit des Staatsarchivs Sondershausen auf den Kreis Sondershausen beschränkt blieb.
Die Umbenennung der beiden Staatsarchive in Landesarchive 1951 änderte nichts an ihrer Unterstellung unter das Staatsarchiv (seit 195 1 Thüringisches Landeshauptarchiv) Weimar, und an ihren Zuständigkeitsbereichen. 1952 wurde das Staatsarchiv Sondershausen aufgelöst und seine Bestände nach Rudolstadt überführt.
Mit der Auflösung des Landes Thüringen, der Gründung des Bezirks Gera im Jahre 1952 und der Unterstellung des Staatlichen Archivwesens unter das Ministerium des Innern änderte sich an der Behördenfirma des Landesarchivs Rudolstadt sowie dessen Unterstellung unter das Landeshauptarchiv Weimar zunächst nichts. Erst 1965 erfolgte die direkte Unterstellung der seitdem als Staatsarchiv Rudolstadt firmierenden Einrichtung unter die 1953 gegründete Staatliche Archivverwaltung der DDR. Das Staatsarchiv betreute seitdem den Rat des Bezirkes Gera (Kreise Eisenberg, Gera , Greiz, Jena , Lobenstein, Pößneck, Saalfeld, Schleiz, Stadtroda und Zeulenroda), einige im Bezirk Gera ansässige Behörden und volkseigene Betriebe.
Die Einrichtung ressortiert seit der Gründung des Freistaats Thüringen beim Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Ein Erlass dieses Ministeriums vom 18. März 1991 legte die Bezeichnung Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt fest. Es betreut die in den Kreisen Stadt Gera, dem Ilm-Kreis, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis und Saalfeld-Rudolstadt) gelegenen unteren und mittleren Landesbehörden des Freistaats Thüringen sowie einige Bundesbehörden im übertragenen Wirkungsbereich.
Einschlägige Bestände des Staatsarchivs Rudolstadt sind:
Urkunden: Allgemeine Urkunden (1068-1919; 5111 Stück), Urkunden Gutsarchiv Großfurra (1322-1801; 88 Stück).
Forstakten: Forstamt Frankenhausen (1842-1868; 0,25 lfm), Forstamt Katzhütte (1819-1895; 0,55 lfm), Oberförsterei Cursdorf (1737-1926; 4,4 lfm), Oberförsterei Katzhütte (1796-1924; 1,5 lfm), Oberförsterei Neuhaus (1703-1926; 1,5 lfm), Oberförsterei Rathsfeld (1820-1922; 3 lfm), Oberförsterei Scheibe (1847-1924; 0,15 lfm), Oberförsterei Sitzendorf (1862-1916; 0,06 lfm), Oberforstamt Rudolstadt (1890-1923; 0,05 lfm), Forstei Bucha (1713-1900; 0,2 lfm), Forstei Leutenberg (1500-1914; 0,75 lfm), Forstei Lindig, sitz Katzhütte (1886-1916; 0,1 lfm), Forstei Paulinzella (1500-1914; 0,01 lfm), Forstei Rudolstadt (1644-1914; 0,05 lfm), Forstei Schwarzburg (1886-1914; 0,15 lfm), Kommunalforstei Wildenspring (1868-1906; 0,08 lfm), Forstamt Anstadt (1895-1950; 5,4 lfm), Forstamt Cursdorf (1921-1952; 10,3 lfm), Forstamt Gehren (1912-1950; 6,5 lfm), Forstamt Geraberg (1907-1952; 3,5 lfm), Forstamt Großbreitenbach (1841-1950; 3 lfm), Forstamt Heyda (1896-1950; 3,5 lfm), Forstamt Ilmenau/Stadtwaldung (1902-1951; 7,8 lfm), Forstamt Katzhütte (1914-1949; 2 lfm), Forstamt Leutenberg (1850-1949; 1,1 lfm), Forstamt Maserberg (1890-1950; 3 lfm), Forstamt Oehrenstock (1868-1946; 3 lfm), Forstamt Reichmannsdorf (1923-1949; 1,6 lfm), Forstamt Scheibe-Alsbach (1886-1946; 1,9 lfm), Forstamt Weißenburg (1913-1949; 0,5 lfm), Kreisforstamt Arnstadt (1946-1953; 0,9 lfm), Kreisforstamt Rudolstadt (1936-1953; 1,4 lfm), Kreisforstamt Saalfeld (1935-1952; 1,9 lfm), Oberförsterei Cursdorf (1931-1952; 1,5 lfm), Oberförsterei Geraberg (1925-1952; 0,3 lfm), Oberförsterei Ilmenau (1932-1951; 2 lfm), Oberförsterei Leutenberg (1935-1951; 0,9 lfm), Oberförsterei Reichmannsdorf (1936-1951; 0,8 lfm), Oberförsterei Saalfeld in Weißenburg (1927-1951; 0,2 lfm), Oberförsterei Scheibe-Alsbach (1932-1952; 1,2 lfm), Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Jena (1961-1900; 4,7 lfm), Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Schleiz (1965-1900; 26 lfm), Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Schleiz (1953-1900; 3,2 lfm), Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Weida (1884-1991; 6,9 lfm), Revierförsterei Isabellengrün (1940-1972; 1,8 lfm), Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Saalfeld (1919-1985; 3,6 lfm).
Rechnungen: Rechungen der oberherrschaftlichen Forstkasse und Forste von Schwarzburg-Rudolstadt (1573-1908; 12 lfm), Rechnungen über einzelne Rittergüter und Vorwerke (1569-1864; 4,5 lfm).
Karten: Karten der beiden Fürstentümer Schwarzburg (Übersichtskarten, Topographische Karten, Grenz-, Straßen-, Wege- und Entfernungskarten, Karten der Wasserwirtschaft, Flußläufe, Flurkarten, Pläne von Gütern und Domänen, Forstkarten, Katasterkarten), Karten thüringischer Gebiete und des übrigen Deutschlands (Übersichtskarten, Zeichnungen staatlicher und kirchlicher Bauten und Objekte).
Sammlungen: Bildersammlung (17.-20. Jh.; 1729 Stück), Plakatsammlung (19.-20. Jh; 140 Stück).
Zeitungen: Unsere Heimat - Blätter für Geschichte, Volkstum und Heimatkunde (1936-1939), Heimatblätter für Kyffhäuser und Hainleite (1936-1940), Amtblätter.