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Landratsamt (Landkreis) Stollberg (Erzgebirge), Dezernat III - Bauen und Wirtschaft

Beschreibung
Der Landkreis Stollberg (Erzgebirge) im Westen des Freistaats Sachsen hat bei einer Fläche von 266,49 qkm 93.041 Einwohner und Einwohnerinnen (2001), was einer Bevölkerungsdichte von 349 Einwohnern pro qkm entspricht. Er ist damit der am dichtesten besiedelte Landkreis des Freistaats Sachsen. Kreisstadt ist Stollberg.
Ökonomisch und kulturell waren in den vergangenen Jahrhunderten eher der Bergbau, die Textilwirtschaft und ein hoch entwickeltes Handwerk prägend. Die Land- und Forstwirtschaft nahm dagegen eine untergeordnete Stellung ein.
Diese Struktur wird auch durch die Denkmalliste deutlich. Vom Gesamtdenkmalbestand des Landkreises (1.046 Denkmalobjekte) können nur etwa 260 Objekte dem Agrarbereich zugewiesen werden. Dazu gehören 75 Vierseithöfe, 95 Dreiseithöfe und 58 Zweiseithöfe. Teilweise stehen die gesamten Hofanlagen, manchmal auch nur Teile der Hofanlagen (Wohnstallhaus oder Seitengebäude) unter Denkmalschutz. Außerdem liegen auf dem Gebiet des Landkreises Stollberg mehrere Mühlen (z. B. die Herrenmühle in Neukirchen und die Wiesenmühle in Thalheim), zwei Herrenhäuser ehemaliger Rittergüter (Oelsnitz und Jahnsdorf), 25 denkmalgeschützte Dorfkirchen und mehrere Umgebindehäuser.
Eine Besonderheit des Landkreises sind die historischen Bewässerungswiesen, die so genannten Steegenwiesen (auch Stegenwiesen) auf der Gemarkung Niederdorf. Die Bewässerung der Wiesenauen durch die Bäche Würschnitz und Gablenz ist schon sehr früh, nämlich seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen. Wie andernorts auch bildete die Wiesenbewässerung die Futtergrundlage für die örtlichen Bauern, in diesem Fall für die aus Niederdorf. Die Vielzahl der Wässerungsberechtigten machte es notwendig, dass die Bewässerung seit dem 19. Jahrhundert durch einen "Bewässerungsmann" erfolgte. Dieses Amt lag 1960 seit drei Generationen in den Händen der Niederdorfer Familie Leonhardt. Es existierten mehrere Wehre, das Hof- oder Stegenwehr (1928: 28 Nutzungsberechtigte, 1954 durch Hochwasser zerstört), das Loose-Wehr (1954 erneuert), das Fleckel-Wehr (um 1926 durch Hochwasser zerstört), das Gemeindemühl-Wehr (alle an der Gablenz). Daneben gab es auch mehrere Wehre an der Würschnitz. Einige dieser Wehranlagen und Gräben sind noch vorhanden. Die Bewässerung selbst wird heute nicht mehr praktiziert.