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Das Artland (Samtgemeinde und Kulturlandschaft)

Beschreibung
Das Artland, das über 1.000 denkmalgeschützte Bauernhof-Fachwerkanlagen aus dem 16. bis 19. Jahrhunderts aufweist, gilt als einmaliges Zeugnis der ländlichen Baukultur in Nordwesteuropa. Manche sprechen sogar von einer einmaligen Bauernkultur Europas. Woher der 1309 erstmals nachgewiesene Name Artland kommt, ist umstritten: aus dem Lateinischen, aus dem Plattdeutschen "Aortland" (Ortsstein) oder vom altgermanischen Namen "Ortland". Kennzeichnend für das Atland sind riesige Fachwerkhöfe in einer parkähnlichen Landschaft. Das Artland liegt zwischen Quakenbrück, Badbergen, Nortrup und Menslage, hat eine Gesamtfläche von 189 qkm und liegt durchschnittlich 25 m über NN. Es wird von dem Flüsschen Hase durchschnitten, das früher das Artland mit fruchtbarem Schlamm aus dem Wiehengebirge überschwemmte. Das Artland war so fruchtbar, dass es sich zur "Kornkammer des Fürstenbums Osnabrück" entwickelte. Als Folge des Artländer Wohlstandes kam es ab 1650 mehrere Male zu einem "'sanften' Bauernhaus-Bauboom" (Helmut Ottenjann). Das besondere Kennzeichen des eichenumstandenen Artländer Hofes ist die geschlossene Anlage: Mehrere rechtwinklig zu einander stehende Gebäude umrahmen den Hofraum. Das Haupthaus, das mit Schnitzereien reich verziert ist, dient gleichzeitig als Wohn- und Wirtschaftsgebäude.
Wer das Artland als Tourist entdecken will, kann sich an die hier angegebenen Adressen wenden. Für den, der sich inhaltlich tiefer oder gar wissenschaftlich informieren will, sei an das Niedersächsische Freilichtmuseum Cloppenburg (eigener Eintrag) verwiesen, dem eine Gesamtdokumentation der Artländer Baukultur auf Karteikarten einschließlich Fotos vorliegt. Gleiche Karteikarten besitzt das Niedersächsische Denkmalamt in Hannover. Daneben gibt es eine Vielzahl von Publikationen zu unterschiedlichen Aspekten, zum Beispiel auch der Möbelkultur dieser Region (siehe Freilichtmuseum Cloppenburg).
Literatur
-Reinders-Düselder, Christoph:
Das Artland. Demographische und politisch-herrschaftliche Entwicklung zwischen 1650 und 1850. In: Materialien & Studien zur Alltagsgeschichte und Volkskultur Niedersachsens, Heft 32 des Cloppenburger Museumsdorfes. Cloppenburg 2000