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Deutscher Forstverein e.V. Beschreibung | |
Der Deutsche Forstverein e. V. betreibt aktive forstliche Öffentlichkeitsarbeit und beteiligt sich an wichtigen politischen Programmen. Alle zwei Jahre organisiert der Verein die größte forstliche Tagung in Deutschland.
Vorgängerorgansiationen des 1899 gegründeten Deutschen Forstvereins sind die Versammlung Deutscher Forstmänner und der Reichsforstverein:
1869 entstand die "Versammlung Deutscher Forstmänner", die eine wichtige Entwicklungsstufe im überregionalen forstlichen Vereinswesen war, da sie als dauernde Einrichtung angelegt war, Satzungen hatte, aber noch keine ständige Mitgliedschaft vorsah. Zudem konnte sich die Versammlung deutscher Forstmänner aus dem Nationalverein der deutschen Landwirtschaft lösen. Der § 1 der am 17.9.1884 in Frankfurt/M. beschlossenen Satzung lautete: "Zweck der Versammlung ist: die Förderung der persönlichen Bekanntschaft ihrer Mitglieder, Gelegenheit zum mündlichen Austausch von Ansichten und Erfahrungen auf dem Gebiet der Forstwissenschaft sowie zum Meinungsausdruck der Mitglieder über Fragen der forstlichen Gesetzgebung und Verwaltung".
Der Plan enger Zusammenarbeit der regionalen Forstvereine mit der Wanderversammlung der deutschen Forstmänner, bei der sich die Institution Wanderversammlung stärker um forstpolitische und Gesetzgebungsfragen kümmern sollte, konnte nicht zu dem notwendigen Ergebnis führen. In der Landwirtschaft war dies 1872 mit dem "Deutschen Landwirtschaftsrat" längst erreicht, zumal dieser von der Reichsregierung als rechtmäßige agrarpolitische Vertretung der deutschen Landwirtschaft anerkannt worden war.
Danckelmann, der erste Vorsitzende der Versammlung deutscher Forstmänner, strebte für die Forstwirtschaft ein ähnliches Ergebnis an. Bei der "Versammlung Deutscher Forstmänner" in Hannover im Jahre 1881 stellte er den Antrag auf Schaffung eines Reichsforstvereins, drang aber damit nicht durch. Wenigstens gab es 1884 bei der Frankfurter Tagung eine Satzungsänderung, nach der es der Versammlung auch zustand, Fragen forstlicher Gesetzgebung und Verwaltung zu diskutieren
Bei der Stuttgarter Tagung der "Versammlung Deutscher Forstmänner" im Jahre 1897 führte Oberforstrat Carl Eduard Ney aus, daß sich inzwischen ein Reichsforstverein gebildet habe, dessen wichtigstes Anliegen es sei, die deutschen forstlichen Interessen gebündelt und wirkungsvoll zu vertreten. Ney stellte den Antrag, den Reichsforstverein mit der "Versammlung Deutscher Forstmänner" zu verschmelzen.
Am 21. August 1899 kam die "XXVII. Versammlung Deutscher Forstmänner" in Schwerin zusammen und begann mit den Beratungen des ersten Verhandlungsthemas: "Ist die von der "XXVI. Versammlung Deutscher Forstmänner zu Breslau für wünschenswert erklärte Verschmelzung der "Versammlung Deutscher Forstmänner" mit dem "Reichsforstverein" in Vollzug zu setzen? Im Falle zustimmenden Beschlusses - Beratung des durch die in Breslau gewählte Kommission vorgelegten Satzungsentwurfes und Beschlußfassung hierwegen."
Die anschließende Debatte, in der auch kritische Stimmen laut wurden, führte schließlich zur fast einstimmigen Gründung des Deutschen Forstvereins. Der Vorstand wurde zunächst vorläufig gewählt, um den Forstverein handlungsfähig zu machen und den Forstwirtschaftsrat bilden zu können. Die endgültige Vorstandswahl wurde auf die erste Versammlung des Deutschen Forstvereins im darauffolgenden Jahr festgelegt. In den vorläufigen Vorstand wurden Landforstmeister Dr. Danckelmann als Vorsitzender, Oberforstmeister Ney als erster und Forstmeister Riebel aus Muskau als zweiter Stellvertreter gewählt. |
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Literatur | |
- | | Wegener, Hans-Jürgen: Verantwortung für Generationen - 100 Jahre Deutscher Forstverein Göttingen 1999 |
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