|
Landkreis (Landratsamt) Hochtaunuskreis Beschreibung | |
Der Hochtaunuskreis wurde im Rahmen der hessischen Gebietsreform am 1. August 1972 aus dem ehemaligen Kreis Usingen, Teilen des ehemaligen Obertaunuskreises und des Main-Taunus-Kreises gebildet. Er umfasst 482 Quadratkilometer und hat ca. 226.000 Einwohner. Das entspricht einer Einwohnerdichte von 469 Einwohnern pro qkm. Der Kreis besteht heute aus 13 Gemeinden mit 61 Ortsteilen. Er gehört wegen seiner geografischen Lage zu den kaufkräftigsten Landkreisen Deutschlands. Er liegt fast vollständig im Mittelgebirge Taunus. Die südlichen Randstädte reichen bis in die Oberrheinische Tiefebene, im Osten bis in die Wetterau. Die höchste Erhebung ist der Große Feldberg mit 881 m. Die Orte in der Senke um Frankfurt liegen bei etwa 130 m über NN. Der Landkreis wird gern in Vorder- und Hintertaunus unterteilt. Dabei entspricht der Vordertaunus der Frankfurt zugewandten Seite. Der Hintertaunus als Frankfurter Naherholungsgebiet liegt auf der auf der anderen Seite des Gebirges.
Während der südliche Teil und der östliche Teil aus fruchtbaren Lößböden bestehen und klimatisch als günstig zu beurteilen sind, werden die Böden und die Nutzungsfähigkeit in den höher gelegenen Teilen ungünstig beurteilt. Die flachgründigen Böden sind größtenteils Verwitterungsprodukte devonischer Gesteine, Tonschiefer und Grauwacken. Allerdings ist in der Usinger Senke mit ca. 300 m Höhenlage eine dünne Lößauflage vorhanden.
Ein großer Teil der Kreisfläche, die Taunushänge, ist bewaldet, meist mit Laubbäumen wie Buche und Eiche, zum Teil auch mit Fichte. Es handelt sich überwiegend um Körperschaftswald.
Der Landkreis weist noch 376 landwirtschaftliche Betriebe mit 11.417 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche auf. Davon sind 7.500 ha Ackerland und 3.900 ha Grünland. Letzteres befindet sich überwiegend im nördlichen, höher gelegenen Teil des Kreises. 130 Betriebe werden noch im Haupterwerb bewirtschaftet, ca. 240 im Nebenerwerb. Die Marktnähe bietet naturgemäß günstige außerlandwirtschaftliche Verdienstmöglichkeiten. Aber auch Direktvermarktung, Pensionspferdehaltung, Obst- und Gemüsebau, Erdbeeranbau und Baulandverkauf sind maßgeblich am höheren Einkommen der verbliebenen Landwirte beteiligt.
160 Betriebe sind kleiner als 10 Hektar. 100 weisen Flächen von 10-30 ha auf, rund 70 Betriebe sind größer als 50 Hektar. Der Anbau auf dem Ackerland besteht zu ca. 70 Prozent aus Getreide, überwiegend Weizen und Sommergerste, aber auch Raps (900 ha) und Zuckerrüben (450 ha).
Die Nutztierhaltung im Hochtaunuskreis ist relativ extensiv mit 1.400 Milchkühen und knapp 5.000 Rindern. Dennoch ist sie einzelbetrieblich oft sehr intensiv. Auch mit 1.200 Mastschweinen und ca. 100 Zuchtsauen weist der Landkreis eine unterdurchschnittliche Viehdichte auf. Das liegt, wie auch schon für die anderen Landkreise am und im Ballungsgebiet Rhein-Main, an der hohen Bevölkerungsdichte. Belästigungen durch Stallgerüche werden nicht toleriert.
Bei allen individuellen Leistungen für die jeweiligen Taunuskreise haben aber die politisch Verantwortlichen für die Region frühzeitig erkannt, dass gemeinsame Anstrengungen notwendig sind, um im Verdichtungsraum Rhein-Main die Schönheit der Landschaft, die kulturellen Angebote, die gesunde Luft und die historischen Denkmäler zu erhalten. Der Naturpark Taunus ist mit 120.000 Hektar größer als die drei Landkreise, die das Wort Taunus im Namen tragen. Der Tourismus stellt einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar, dazu gehören auch Bäder wie Bad Homburg, Königstein, Falkenstein und Oberursel.
Die verkehrsmäßige Erschließung ist durch mehrere Autobahnen(BAB 3, 5, 661) und Bundesstraßen sowie dem Flughafen Rhein-Main in Frankfurt analog den benachbarten Kreisen gegeben.
Text: Dr. Konrad Graß |
|
|