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Landkreis (Landratsamt) Main-Taunus-Kreis

Beschreibung
Der Main-Taunus-Kreis, der zum Kerngebiet des Rhein-Main Raumes gehört, liegt zwischen den Großstädten Frankfurt a. M. und Wiesbaden. Er wird im Süden durch den Main begrenzt. Das Kreisgebiet zieht sich aus der Ebene des Main-Taunus-Vorlandes hinauf zu den Taunushängen, von 90 m über NN am Main bis 563 m im Taunus. Das Klima ist in der Untermainebene besonders mild, Weinklima, in den höheren Lagen herrscht das feucht-kühle Klima der Mittelgebirgslagen. Die Gewässer fließen hauptsächlich zum Main, nur nördlich des Feldberges zur Lahn.
Nach der Hessischen Gebietsreform der Jahre 1972 bis 1977 zeigt sich der Main-Taunus-Kreis als der kleinste hessische Landkreis mit 222 Quadratkilometern Fläche, aber auch als der bevölkerungsreichste mit 225.000 Einwohnern. Das entspricht 1.014 Einwohnern pro qkm. Hinzu kommt, dass dieser Landkreis der kaufkräftigste in Hessen, wenn nicht sogar in Deutschland ist.
Der Kreis hat hervorragende Verkehrsverhältnisse, der Untermain ist schiffbar. Autobahnen und Bundesstraßen bilden ein dichtes Netz von Verkehrswegen mit zum Teil internationaler Bedeutung. Hervorzuheben ist das Frankfurter Kreuz, wo sich die BAB 5 und die BAB 3 kreuzen. Die Strecke Frankfurt-Wiesbaden (A66) gehört zu den meist befahrenen Autobahnen Deutschlands und ist inzwischen dank der Fußballweltmeisterschaft 2006 durchgehend dreispurig ausgebaut. Frankfurt ist ein bedeutender ICE-Bahnhof, die Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Frankfurt verbindet die Ballungsgebiete Ruhr und Rhein-Main. Der größte Flughafen Deutschlands, der Flughafen Fraport, liegt im Gebiet.
Außer den bewaldeten Höhenlagen des Taunus bilden Streuobstwiesen, Obstplantagen, Rebflächen und Ackerflächen den unbebauten Teil des Kreisgebietes. Siedlungsflächen und Verkehrswege prägen jedoch den größten Teil. Mit Ausnahme der Städte am Main gehören alle Kreisgemeinden (insgesamt zwölf) zum Vordertaunus. Sie sind Teil des "Speckgürtels" von Frankfurt.
Die fruchtbaren Böden, Auenlehme am Main und mächtige Lößböden, sorgten auch in vorindustrieller Zeit schon für ein relativ hohes Niveau bei Wohlstand und Bevölkerungsdichte. Alte Dorfkerne, Kirchen und große Höfe zeugen davon. Naturgemäß spielt die Landwirtschaft in einem solch intensiven Besiedlungs- und Verkehrsgebiet nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings sind Freiflächen aller Art für den Luftaustausch und für Freizeitaktivitäten der Bürger dringend notwendig und der Kampf um die Fläche ist in dieser Region enorm.
Es gibt in der Statistik kapp 300 landwirtschaftliche Betriebe mit 7.100 Hektar Fläche. davon 5.600 ha Ackerland, 500 ha Dauerkulturen und ca. 1.000 ha Grünland. Die Zahl der Haupterwerbsbetriebe liegt bei 150, der gleich große Rest sind Nebenerwerbsbetriebe. Es gibt 145 Betriebe unter 10 Hektar, das sind vorwiegend die Rebflächen und Obstkulturen, deren Erträge sich in der Region und darüber hinaus bestens vermarkten lassen. Auch die Zahl von 66 Betrieben zwischen 10 bis 30 Hektar gehört noch dazu. Es gibt ca. 50 Betriebe über 50 ha. Das sind die Ackerbaubetriebe. Auf dem Acker wird überwiegend Weizen angebaut, die Zuckerrübe hat mit 600 ha eine Bedeutung. Die Haltung von Milchvieh und Schweinen spielt eine völlig untergeordnete Rolle. Hier werden vielmehr in großer Zahl Pensionspferde gehalten, die den Landwirten auch ein vergleichsweise hohes Einkommen garantieren. Hinzu kommt die Direktvermarktung aller landwirtschaftlichen Produkte einschließlich Obst und Wein, auch aus ökologischem Anbau, der sehr lukrativ ist. Der Baulandverkauf stellt ein weiteres wichtiges Standbein für manche Betriebe dar.
Die fruchtbare Ebene zwischen Main und Taunus war bereits in der Vor- und Frühgeschichte besiedelt. Seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. hinterließen steinzeitliche Gruppen ihre Spuren. Hügelgräber aus der Bronze- und Hallstadtzeit belegen, dass sich immer wieder Menschen hier angesiedelt haben. Dann kamen die Kelten und schließlich die Römer, die u. a. mit Saalburg und dem Limes ihre Spuren hinterlassen haben.
Text: Dr. Konrad Graß