Suchsymbol

Erweiterte Suche

 Weitere Zugänge:
· Art der Organisation
· Sachgebiet
· Bundesland
· Regierungsbezirk
· Landkreis
· Landschaft
· Gemeinde
· Personen
· Biographien
 Sonderbereiche:
· Oberbayrische Almen
· AgrarKulturerbe in Europa
- AgrarKulturerbe-Preis

 Vorige Seite 

Der Brunnen auf dem Trinkberg und Ausstellung "Historische Landtechnik"

Beschreibung
Der Trinkberg ist seit jeher Berg für seine zahlreichen Quellaustritte bekannt. Die Edhofer-Quelle, Kobler-Quelle und die Klingenbrunn-Quelle versorgten die untenliegenden Weiler und Anwesen mit dem lebensnotwendigen Wasser. Die Anwesen auf dem Berg, bis ca. 1923 waren dies zwei Höfe namens Groß- und Kleintrinkberg, waren jedoch seit jeher von Wassermangel geplagt. Mehrere Versuche einen Brunnen zu graben, blieben erfolglos. Es wird überliefert, dass die Kinder beim Nachhauseweg nach der Schule täglich das Trinkwasser nach oben tragen mussten. Um Gebrauchswasser zum Waschen, zur Viehtränke oder auch Vorräte für den eventuellen Brandfall zu besitzen wurden rund um die Anwesen mehrere offene Wassergruben angelegt. Gespeist wurden diese Zisternen von eingeleitetem Oberflächen- und Dachwasser.
Im Jahre 1912 wurde abermals versucht, einen Brunnen zu graben. Da schon mehrere Versuche fehlschlugen, holte man sich diesmal den bekannten Brunnenmacher und Weissager Irlmaier als Rutengänger zur Wassersuche zu Hilfe. Eindeutig ortete er auf dem Trinkberg nördlich des Kleintrinkberger Anwesens eine starke Wasserader in großer Tiefe. Der Brunnenbau oblag, mündlicher Überlieferung zu Folge, in den Händen des so genannten "Brunnmacher Michi" (Michael Wimmer, geboren 1887 zu Burgkirchen). Die Grabungen gestalteten sich als äußerst schwierig. Nach etwa zwölf Metern erreichte man eine fast undurchdringliche Nagelfluschicht. Mit Meißeln und Sprengen arbeitete man sich mühsam insgesamt 27 Meter durch den Fels. In 42 Meter Tiefe stieß der Brunnmacher Michi endlich auf die wasserführende Ader. Die Erstellung der Brunnenstube und das teilweise ausmauern des Schachtes war dann nur noch Nebensache. Um das Wasser an das Tageslicht zu befördern, wurde ein Pumpwerk mit Saugleitung und Leierwerk installiert und ein großzügiges Brunnhäusl über dem Brunnen erbaut. Später wurde das Leierwerk noch mit einem Göppeltrieb ausgerüstet. Die gesamte Brunnenanlage ist noch im Originalzustand erhalten. Johann Schnaitl, der das Trinkberger Anwesen neu aufbaute und den Brunnen in Auftrag gab, erzählte zeitlebens, dass der Brunnenbau eine größere Strapaze war, als der gesamte Hofneubau.