|
Rosenmuseum Steinfurth Beschreibung | |
Im Rosenmuseum dreht sich alles um die Königin der Blumen. Themen sind die Geschichte des Steinfurther Rosenanbaues und der Rosenfeste, aber auch die kulturgeschichtliche Bedeutung der Rose:
Die intensive Verbindung Steinfurths mit Rosen begann im 19. Jh. Heinrich Schultheis, Sohn des Gutspächters und späteren Bürgermeisters von Steinfurth Johann Konrad Schultheis, ging im Alter von 20 Jahren nach England, wo er die Kunst des Rosenanbaus erlerntet. Die neuen Kenntnisse brachte er dann in die Heimat mit und gründetete daraufhin im Jahre 1868 mit seinen Brüdern Konrad und Wilhelm die erste deutsche Rosenbaumschule "Gebr. Schultheis". Er dachte sicher nicht, dass er damit die Zukunft eines ganzen Dorfes verändert. Schon bald baute er eine große Anzahl Rosen an. Das passende Anbauland stellte ihm sein Vater zur Verfügung, der ja als Pächter genug davon hatte. Schultheis gab seine Kenntnisse dann an andere Personen weiter. So erlernten nicht nur die Steinfurther die Rosenzucht. Bald schon konnten die Gebrüder Schultheis die Nachfrage ihrer Kunden nicht mehr alleine bewältigen, deshalb schlossen sie Anbauverträge mit verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben in Steinfurth ab. Dies war der Beginn einer neuen Ära in Steinfurth, die nach und nach das ganze Dorf veränderte. Die Inhaber der landwirtschaftlichen Betriebe bekamen nun den Mut, den Rosenanbau auf eigenes Risiko durchzuführen, so wurden 1882 und 1888 die beiden nächsten Rosenbetriebe gegründet.
Als Rentamt der Saline Wisselsheim wurde das barocke Fachwerkgebäude, in dem sich heute das Rosenmuseums Steinfurth befindet, um 1780 gebaut. Fünfzig Jahre später - nach Schließung der Saline - wurde das Gebäude in den alten Ortskern von Steinfurth versetzt. Hier diente es als Standort des freiherrlichen Försters, als Lehrerwohnhaus und später auch als Rathaus. 1974 zog nach der Eingemeindung Steinfurths zu Bad Nauheim das neu gegründete Rosen- und Heimatmuseum ein. Es erfuhr ab Mitte der 1980er Jahre eine Neukonzeption als Spezialmuseum für die Rose. Ende der 1990er Jahre wurde das historische Amtshaus durch einen Anbau erweitert.
Seit 1990 pflegt das Rosenmuseum neben seinen Kernaufgaben internationale Kontakte. Nicht nur die Rose überschreitet alle Grenzen. Auch das Rosenmuseum erfüllte nach und nach den eigenen Anspruch, ein internationales Fachmuseum der weltweit beliebten stachligen Schönen zu sein. |
|
|