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Museum der Arbeit Beschreibung | |
Ende der 70er Jahre entstand in Hamburg die Idee für ein Museum der Arbeit als Reaktion auf die gewaltigen Strukturveränderungen, denen die Arbeit in den industrialisierten Ländern und somit auch in Hamburg unterlag. Ein Anliegen der Initiatoren und Initiatorinnen war es, Zeugnisse einer verschwindenden Industriekultur zu bewahren. Außerdem sah man in einem Museum der »Geschichte von unten« eine Möglichkeit, die in den 70er Jahren erhobene Forderung nach der Demokratisierung von Museen umzusetzen und ein Museum für alle zu schaffen. Nach mehreren Phasen wurde schließlich 1997 die Dauerausstelllung des nun selbstständigen Museum eröffnet.
Haupthema des Museums der Arbeit ist, wie sich Leben und Arbeiten in den letzten 150 Jahren gewandelt haben. In seinen Ausstellungen geht es der Frage nach, welche Auswirkungen der Prozeß der Industrialisierung und der durch ihn bedingte umfassende soziale, kulturelle und ökonomische Wandel auf Menschen, Gesellschaft und Natur gehabt hat.
Dabei stehen zunächst Ausschnitte aus für Hamburg typischen Bereichen der Arbeitswelt im Vordergrund, wie die Druck- oder Fischindustrie, die Kontor- und Hafenarbeit, aber auch die Arbeit im Haushalt. An ihnen vollzieht das Museum nach, wie sich die Anforderungen an die Menschen durch unterschiedliche Arbeitsbedingungen geändert haben, welche Kenntnisse und Verhaltensweisen etwa Maschinen den Menschen abverlangen, welche menschlichen Tätigkeiten sie ersetzen und welche Belastungen oder Erleichterungen sie mit sich bringen. Die immense Steigerung der Warenproduktion, vor allem von Konsumgütern, die mit der technischen Entwicklung einhergeht, wirft das Problemfeld um Qualität, Begleiterscheinungen und Folgen des »technischen Fortschritts« auf. Einen Beitrag zu einer kritischen Betrachtung dessen zu leisten, was als Fortschritt bezeichnet wird, ist deshalb ein zentrales Anliegen des Museums.
Zu einer der zentralen Aufgaben des Museums gehört auch das Sammeln und Bewahren von Objekten aus der Arbeits- und Alltagswelt. So versteht sich das Museum der Arbeit als kulturgeschichtliches Archiv, als ein Fundus, der aus verschiedenen Quellen gespeist wird. Gesammelt werden technik-, sozial- und kulturgeschichtlich interessante und aussagekräftige Gegenstände wie ganze Werkstätten, Möbel und Wohnungseinrichtungen, Berufs- und Alltagskleidung, Werkzeuge und Haushaltsgegenstände, Maschinen und Anlagen, die als lebensweltliche Quellen des Industriezeitalters erforscht und bewahrt werden.
Erwähnenswert ist, daß das Museum der Arbeit die Tabakhistorische Sammlung Reemtsma verwahrt. Außerdem ist das Museum mit der Projektsteuerung für ein Museumsvorhaben (Auswanderermuseum Ballinstadt) beauftragt. |
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