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Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei, Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Höchstadt (Mittelfranken) Beschreibung | |
Seit nunmehr einem halben Jahrhundert wird die bayerische Teichwirtschaft durch angewandte Forschung in einer eigenen Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft des Instituts für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Höchstadt/Aisch unterstützt. Im Freistaat wird rund die Hälfte der deutschen Speisekarpfen erzeugt. Mit der 1956 errichteten Forschungs- und Beratungsstelle steht den Teichwirten seit fünf Jahrzehnten eine kompetente Anlaufstelle für die vielfältigen Fragen der Teichbewirtschaftung und ökologischer Gesichtspunkte zur Verfügung. Die Außenstelle verfügt über eigene Versuchsteiche und pflegt den ständigen Austausch von Wissenschaftlern und Praktikern. Mit seiner Entscheidung zur Errichtung einer im Aischgrund angesiedelten Beratungsstelle hatte der Bayerische Landtag schon frühzeitig die Bedeutung der Karpfenteichwirtschaft für die Region sowie für das Ökosystem erkannt. Die Schwerpunkte haben sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder verlagert: In den 1950-er und 60-er Jahren war die Bekämpfung der Bauchwassersucht vorrangig, später die Anleitung zur Aufzucht von Nebenfischen wie Schleie, Hecht oder Zander. Heute stehen Hinweise zur optimalen Fütterung im Vordergrund. Die Bedeutung der Teichwirtschaft geht dabei weit über die Aufzucht von Karpfen hinaus: Teiche haben auch eine wasserregulierende Funktion und sind Rückzugsgebiete vieler gefährdeter Pflanzen- und Tierarten.
Mit rund 20 000 Hektar nehmen Karpfenteiche etwa ein Sechstel der bayerischen Wasserfläche ein, der überwiegende Teil davon liegt in Franken und der Oberpfalz. Der besondere Charme der Teich- und Seenlandschaft hat sie dort mittlerweile zu einem wichtigen Anziehungspunkt für den Tourismus gemacht. |
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Literatur | |
- | | Fröhling, Stefan/Reuß, Andreas: Karpfen & Kultur in Franken Nürnberg 2003 |
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