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- AgrarKulturerbe-Preis

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Luisenhütte Balve - Wocklum

Beschreibung
Am Rande des sauerländischen Naturparks Homert sind die geschichtlichen Wurzeln der Hüttentechnologie des benachbarten Ruhrgebiets erlebbar: In Balve-Wocklum ist eine mit Wasserkraft und Holzkohle betriebene Hochofenanlage erhalten geblieben. Einzigartig für Deutschland kann hier ein komplettes Hüttenensemble mit Eisengießerei und Umfeld besichtigt werden. 2004 wurde die Luisenhütte Wocklum deshalb zum Denkmal von nationaler Bedeutung erklärt.
Die 1748 gegründete Luisenhütte ging 1758 erstmals in Betrieb. Nach mehreren Umbauten brachte die gräfliche Unternehmerfamilie von Landsberg-Velen die Anlage 1854/55 auf den damals neuesten Stand der Technik. Sie erweiterte die Eisengießerei, vergrößerte den Hochofen und baute einen Röhrenwinderhitzer für den effektiveren Betrieb des Ofens ein. Die bedeutendste Neuerung war eine Gebläse-Dampfmaschine als Ergänzung zum bereits vorhandenen Wasserrad, das zwei Kolbengebläse antrieb. Die Dampfmaschine versorgte den Hochofen mit Sauerstoff, wenn der Borkebach eingefroren oder ausgetrocknet war. So konnte der Zeitraum der Verhüttung auf acht bis neun Monate im Jahr ausgedehnt werden. Trotz dieser Möglichkeiten und der hohen Qualität des Eisens musste die Luisenhütte bereits 1865 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt werden: die Konkurrenz der mit Steinkohlenkoks betriebenen Hochöfen im Ruhrgebiet war mittlerweile zu groß geworden.
Seit 1950 ist die Luisenhütte für die Öffentlichkeit als technisches Kulturdenkmal zugänglich. 2004 bis 2006 wurde sie liebevoll restauriert und zum modernen, besucherorientierten Erlebnismuseum des Märkischen Kreises umgestaltet. Das Museum zeigt anschaulich und unter Einbeziehung aller Sinne, wie in der Luisenhütte Eisen hergestellt und zu Gussprodukten weiterverarbeitet wurde.
Aus agrarkultureller Sicht ins die Luisenhütte interessant, da das von ihr produzierte Roheisen u. a. auch zu landwirtschaftlichem Werkzeug verarbeitet wurde. Außerdem produzierte die Gießerei der Luisenhütte (1748-1864) auch Ofenplatten, Öfen, Gefäße usw., die auch in agrarisch dominiertem Umfeld zum Einsatz kamen.