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Museum Schloss Berleburg Beschreibung | |
Das noch heute von der Familie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg bewohnte Schloss Berleburg ist als große Freiflügelanlage im Norden und Westen von Parkanlagen umgeben. Ein Teil des zweigeschossigen Nordflügels, dessen heutige Form aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt, enthält einen mittelalterlichen Kernbau. Auch der so genannte "Rote Turm" wurde im 16.Jahrhundert angelegt, erhielt seine heutige Gestalt jedoch erst im 18. Jahrhundert. Der Mittelflügel, dominierender Teil des Schlosses, wurde von 1732 bis 1739 vermutlich nach Plänen von Julius Rothweil erbaut. Friedrich von Thiersch fügte anlässlich des Umbaus im Jahre 1912 die flankierenden Türme hinzu und veränderte das Treppenhaus. Vor dem Südflügel ist noch das "Torhaus" mit einem Wappenstein von 1585 erhalten geblieben.
In den der Öffentlichkeit zugänglichen Räumen werden Teile der Fürstlichen Kunstsammlung gezeigt. Die Stuckdecke des "Weißen Saales" wurde nach Entwürfen von Carlo Maria Pozzi zwischen 1735 und 1739 von Johann Baptist Wicko aus Mainz ausgeführt. Die reichhaltige Sammlung von Jagdgeräten und -trophäen sowie von Uniformen des Fürstlichen Hauses ist besonders hervorzuheben. Besondere Erwähnung verdient ein Intarsienschrank aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, mit der Darstellung Simsons, der die Tore von Gaza trägt, und ein reich intarsierter Sekretär, den Graf Casimir 1719 in Wien arbeiten ließ. Ein weiteres Prunkstück ist ein Ende des 18. Jahrhunderts entstandener Reisewagen, mit dem die Landesherren zu Reichstagen gereist sein sollen.
Kostbares Mobiliar, zahlreiche Porzellane, Fayencen und gravierte Gläser des 18. Jahrhunderts schließen sich an. Die Gemäldesammlung enthält Portraits der Familie Sayn-Wittgenstein-Berleburg. In der ca. 10.00 Bücher umfassenden Bibliothek finden sich alte Handschriften und Drucke. |
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