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Naturschutzgebiet Wolferskopf, Träger: Zweckverband Naturschutzgebiet Wolferskopf (c/o Gemeinde Beckingen)

Beschreibung
Das strukturreiche Gebiet "Wolferskopf" ist das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet im Saarland und als Naturschutzgroßprojekt ausgewiesen. Das gesamtstaatlich repräsentative Gebiet "Wolferskopf" ist ein Schwerpunkt des Saarländische Biotopverbunds. Von den über 450 Pflanzenarten am Wolferskopf stehen 54 auf der roten Liste der im Saarland bedrohten Arten. Auch die europaweit vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke oder der sogar weltweit geschützte Feuerfalter haben hier einen sicheren Lebensraum gefunden. Doch findet im 337 ha großen Naturschutzgebiet auch der Mensch seinen Platz und auch sein Auskommen. Ein anerkannter Biolandbetrieb bewirtschaftet rund 15 ha Ackerland und 60 ha Wiesen. Die artgerecht gehaltenen Vogesenrinder beweiden etwa 25 ha Grünflächen und tragen damit auch zur Pflege der Magerrasen bei. Auch 2.000 Streuobstbäume gehören zum Bild des Wolferskopfes. Von zwei Obstbauern im Nebenerwerb bewirtschaftet liefern sie nicht nur Tafelobst, sie stellen auch den Rohstoff für naturtrüben Apfelsaft, Apfelessig und Apfelschnaps. Der Plan, Naturschutz und Landnutzung sinnvoll miteinander zu verbinden, wird durch dieses Bewirtschaftungskonzept auf hervorragende Art und Weise umgesetzt. Seit 1988 hat der "Zweckverband Naturschutzgebiet Wolferskopf" die Trägerschaft und somit die Verantwortung übernommen.
1989 wurde der Wolferskopf als erstes saarländisches Projekt in das Bundesprogramm zur "Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung" aufgenommen. Hinter diesem Titel verbargen sich Fördermittel. Ab 1994 gab es rund 3,44 Mio DM. 75% davon übernahm der Bund, 10 % das Land und 15 % der Trägerverein. Mit diesen Mitteln konnten die zum Teil stark verbuschten Kalk- und Trockenwiesen und die aufgelassenen Steinbrüche wieder freigestellt werden. 950 alte Obstbäume wurden erstgepflegt, 450 junge neu gepflanzt, damit die Landschaft in ihrer "ursprünglichen" Gestalt wiederhergestellt. Denn nach dem allmählichen Rückzug der so genannten Bergmannsbauern in den 1960er Jahren wurden die Salbei-Glatthaferwiesen und Kalk-Halbtrockenrasen mehr und mehr von Büschen überwuchert.
Doch gerade diese sind Lebensraum für viele, zum Teil vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere. Allein 30 verschiedene Orchideenarten sind am Wolferskopf zu finden. Das Übersehene Knabenkraut (Dactylorhiza praetermissa) z.B. gibt einem kleinen Quellsumpf nationale Bedeutung. Denn nur hier und an gerade mal 2 weiteren Stellen deutschlandweit kommt es noch vor.