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Sorbisches Kulturarchiv Beschreibung | |
Das Sorbische Kulturarchiv auf die Sammlungen der "Maćica Serbska" zurück. 1941 von den Nazis konfisziert, kehrte nur ein Teil des Archivguts zurück - ein weiterer Teil 1971 durch Rückführung aus der Sowjetunion - und wurde 1953 dem Institut für sorbische Volksforschung übergeben.
Das von Frido Mětsk rekonstruierte "Restarchiv der Maćica Serbska", wie es das erste Bestandsverzeichnis nennt, bildete 1956 den Grundstock des Sorbischen Kulturarchivs. Sein historischer Teil konnte in den Folgejahren durch die Bestände "Nachlässe von Mitgliedern der Maćica Serbska" und "Archivalische Sammlungen der Maćica Serbska" vervollständigt und in gewisser Weise abgeschlossen werden.
Inzwischen ist das Sorbische Kulturarchiv zu einer zentralen Sammelstelle für sorbisches und sorabistisches Archiv- und Sammelgut geworden, das für die sorbische kulturelle Praxis und die Geschichtsforschung wichtige Dokumente aufbewahrt und Nutzern zugänglich macht. Nachlässe sorbischer Wissenschaftler, Musiker, Schriftsteller oder bildender Künstler bilden den weitaus größten Teil des neueren Archiv- und Sammelbestands. Im Jahr 1962 entschieden sich zwei Dutzend sorbische Kultur- und Bildungsinstitutionen sowie Verbände, ihr Archivmaterial nach einer bestimmten Frist im Sorbischen Kulturarchiv zu lagern.
So ist z. B. das ältere Schriftgut der wichtigsten sorbischen kulturellen und politischen Organisation, der Domowina (bis etwa 1989), im Sorbischen Kulturarchiv untergebracht. Umfangreiches Aktenmaterial stammt aus ehemaligen Einrichtungen wie dem Institut für sorbische Volksforschung, der Zentralen Sorbischen Sprachschule Milkel oder dem Haus für sorbische Volkskunst Bautzen.
Neben diesen Materialien sammelt das Archiv auch Dissertationen, Zeitungsausschnitte, Plakate, Tonbänder, Fotos und Videofilme zu sorbischen Themen. Insgesamt umfassen die Bestände des Sorbischen Kulturarchivs ca. 500 laufende Meter. |
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