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Heimatstube in der ehemaligen Dorfschmiede Sechshelden Beschreibung | |
Der ungewöhnliche Name des Dorfes Sechshelden hat zu allerlei Erklärungsversuchen geführt, die sich letzlich aber nicht sicher erschließen ließen.
Die Schmiede, die nach der großen Feuersbrunst vom 4. August 1759 abgebrannt war, wurde 1763 wieder neu errichtet und fertiggestellt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie, wegen der Industrialisierung, stillgelegt und fortan als Stallung genutzt. Gegen 1880 wurde noch ein Holzschuppen angebaut. Mitte der siebziger Jahre, baute der geschichtsinterresierte Heimatfreund und Besitzer, Walter Klein das inzwischen verwarloste Gebäude zu einer Heimatstube um, und entfernte auch den fast 100 Jahre alten Holzschuppen wieder. Seit 1976 gilt die Schmiede als Kulturdenkmal und ist seit 1978 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Exponate sind auf zwei Etagen und Räume verteilt. Die Sammlung zeigt anhand von Objekten, Bildern und Dokumenten die Lebensweise der Bevölkerung Sechsheldens und seiner Umgebung. Dabei geht die Darstellung bis in das 18. Jahrhundert zurück. Zum Teil, wie irdene Töpfe aus dem Hauseigenen Brunnen, bis ins 16. Jahrhundert und Schlackenfunde aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. von einem keltischen "Hüttenplatz" aus einem Sechsheldener Forst.
Die Ausstellungsobjekte sind Geräte des Schmieds, Teile der Bergmannsausrüstung, eine kleine Schusterwerkstadt, sowie eine komplett eingerichtete Spinnstupe mit einem Webstuhl von 1755 im oberen Geschoß der Schmiede sowie Hausrat und Möbel. Ein Plan mit Schadensliste von dem Brand von 1759, bei welchem 82 Wohnhäuser, 59 Scheunen, 49 Ställe, 3 Schmieden, Backhaus, Hirtenhaus, Schule und Kirche in die Asche gelegt wurden, Dokumente, Bilder aus der Zeit um 1900, die Vereinsfahne des hiesigen Kriegervereins aus dem Jahre 1912 und eine lückenlose Ahnengalerie aller Bürgermeister Sechsheldens von 1848 bis zur Zwangseingemeindung 1977 nach Haiger runden die Austellung ab. Der aus dem Jahre 1755 stammende Webstuhl ist seit 1989 wieder in Betrieb. |
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