|
Museum Lengenfeld Beschreibung | |
Das Museumsgebäude ist selbst von lokalhistorischer Bedeutung und zählt zu den ältesten erhaltenen Bauten der Stadt Lengenfeld. Der Lengenfelder Heimatforscher Curt Gerber hat eine nahezu lückenlose Datenreihe über die Besitzer des Hauses zusammengetragen, die bis ins Ende des 17. Jahrhunderts zurückreicht. Aus ihr lassen sich auch Rückschlüsse zur Baugeschichte des Hauses ziehen. In drei Jahrhunderten erfuhr das Haus entsprechend den Erfordernissen seiner Nutzung als Tuchfärberhaus und Wohnhaus verschiedene Erweiterungs-, Um- und Anbauten.
Im Erdgeschoß hinter der großen Blockstube mit der repräsentativen Balkendecke befindet sich ein mit zwei Gurtbogen überwölbter Raum. Auf diesen Gurtbogen setzt der kaminförmige Rauchabzug auf, der sich nach oben zu glockenförmig verjüngt. Im Dachgeschoß sind die Rauchabzüge zusammengeführt und münden in einen Schornstein. Selbstverständlich fehlt auch nicht die Räucherkammer unter dem Dach. In der sogenannten "Schwarze Küche" im Obergeschoß kann der Besucher des Museums erfahren, wie noch vor etwa 100 Jahren gekocht wurde. Der Raum wird beherrscht von dem glockenförmigen Kamin. Auf der linken Seite kann man eine Feuerstelle mit den entsprechenden Einschüben für Töpfe und Pfannen zum Warmhalten der Speisen oder zur Warmwasserbereitung bewundern. Auf der steinernen Platte rechts davon wurde ein offenes Feuer entfacht, über das ein eiserner Dreifuß gestellt wurde, der den Kochtopf aufnahm. Durch eine Öffnung im Gewölbebogen zog der Rauch direkt in den Kamin ab. Unter der Feuerstelle war Raum zum Trocknen des Holzvorrates. Auf der rechten Seite befindet sich der Einstieg in den Kamin für den Schornsteinfeger. Die "Schwarze Küche" beherbergt ebenfalls noch eine interessante Sammlung historischer Küchengeräte, Töpfe und Pfannen. Der zweigeschossige Anbau mit der "Schwarzen Küche" an die Blockbohlenstube dürfte um 1800 entstanden sein und gilt als höchst bemerkenswerte Konstruktion.
Wegen umfangreicher Bau- und Rekonstruktionsmaßnahmen ist das Museum gegenwärtig (Stand 2006) geschlossen! |
|
|