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Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde

Beschreibung
Das Museum Dippoldiswalde befindet sich in einer alten, um 1750 erbauten Lohgerberei. Zu dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex gehören ein barockes Wohnhaus der Gerberfamilie, die originalgetreu rekonstruierte dreigeschossige Lohgerberwerkstatt und ein Zwischenbau. Das Museum verfügt über 22 Ausstellungsräume, einen Vortragsraum, ein Videokabinett, einen Klubraum, sowie Verwaltungs- und Magazinräume. An der Kasse werden interessante Druckerzeugnisse zur Heimatgeschichte angeboten. Die ständigen Ausstellungen sind fachspezifisch in drei Abteilungen gegliedert:
Die museale Nutzung eines originalgetreu rekonstruierten Lohgerberhauses aus dem 18. Jahrhundert als ruhende Schauanlage ist einmalig in Europa. Zur Lohgerberwerkstatt gehören eine Wasserwerkstatt, die Gerberei, die Zurichtstube, der Trockenboden, ein Lederlager und eine Gesellenkammer. In einem weiteren Raum wird auf die industrielle Lederherstellung hingewiesen. Das Museum leistet seit mehr als 20 Jahren umfangreiche Dokumentationsarbeit zum lederherstellenden Gewerbe. Die Herstellung von Leder zählt zu den handwerklichen Fähigkeiten, die sich der Mensch im frühesten Stadium seiner Geschichte aneignete.
Eine Vielzahl interessanter Exponate dokumentieren die stadtgeschichtliche Entwicklung von Dippoldiswalde. Besondere Beachtung finden dabei zwei große Stadtmodelle, Bilder mit historischen Stadtansichten, Geräte und Erzeugnisse des städtischen Handwerks, wie z.B. der Buchbinder, Zinngießer, Töpfer, Schlosser, Schmiede, Sattler, Seiler und Schuhmacher. Der Altstadtkern von Dippoldiswalde mit Rathaus, Stadtkirche und Schloß steht unter Denkmalschutz. Die älteste überlieferte Urkunde, in der die Stadt genannt wird, stammt aus dem Jahr 1218. Das Stadtwappen zeigt das Brustbild des Einsiedlers Dippold.
In acht Ausstellungsräumen werden ausgewählte Themen zur geschichtlichen Entwicklung im Osterzgebirge dargestellt. Dazu gehören der Bergbau, die Arbeits- und Lebensweise und die Volkskunst (Strohflechten, Schnitzen, Drechseln u.a.) Ergänzung finden die ständigen Ausstellungen durch Sonderstellungen (Kunst, Regionalgeschichte, Volkskunst). Alljährlich vom November bis Februar wird die beliebte Weihnachtsausstellung mit erzgebirgischer Volkskunst gezeigt: Zur Sammlung des Dippoldiswalder Museums gehören zahlreiche traditionelle Erzeugnisse der erzgebirgischen Volkskunst, wie Nußknacker, Räuchermänner, Leuchterengel und Bergmänner, Pilzsammlerin, Holzträger, Schwibbögen, Leuchterspinnen, Pyramiden, mechanische Modelle, Weihnachtsberge, Weihnachtsbaumschmuck, Strohflechtarbeiten und Klöppelware. Neben den "Normalausführungen" gibt es bei den Volkskunsterzeugnissen Miniaturen und Übergrößen wie z.B. ein nur 4 cm großer Nußknacker und eine ebenso kleine Pyramide, denen ein 180 cm hoher Nußknacker und eine über 200 cm große Pyramide gegenübergestellt werden können. Die Freilandpyramide neben dem Museum hat eine Höhe von über 6 Meter.