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Trachten- und Heimatmuseum Weiltingen und Umgebung

Beschreibung
Weiltingen ist ein alter Markt- und Gerichtsort, in dem die Grafen von Öttingen zu Gericht saßen. Zur Zeit des alten Ortsadels entstand an einer Wörnitzfurt die erste Burg, die im Mittelalter zu einer Wasserburg ausgebaut wurde. Hier saßen die Seckendorf und Wolmershausen, die Künsberg, Leonrod und Knöringen. Die ganze Burganlage hat sich im Gelände bis heute erhalten und ist vom Kirchturm aus gut zu überblicken. Im Jahre 1616 kam Weiltingen an den Herzog von Württemberg und wurde 200 Jahre lang eine württembergische Residenz. Die Burg verwandelte sich in dieser Zeit in ein imposantes Barockschloß, zusammen mit der barocken Schloßkirche wohl das schönste Bauwerk im ganzen Wörnitzgrund. In der herzoglichen Fürstengruft unter der Peterskirche kann man die Zinnsärge der Nebenlinie Württemberg-Weiltingen besichtigen. Zur Zeit der Schloßherrschaft gehörten Wald und Wasser, alle Mühlen, Brauhaus und Schankstatt, die Schäferei und die Badstube dem Schlossherrn, dem auch der Zehnt an allem, was auf den Feldern und in den Gärten wuchs, zustand.
Heute beherbergt die alte Zehntscheune ein kleines Heimatmuseum, in dem u. a. auf zwei bedeutende frühgeschichtlichen Bodendenkmälern bei Weiltingen hingewiesen vorbei: eine frühkeltische Viereckschanze und den Limes, eine römische Grenzbefestigung, die einst die römische Provinz Rätien vom freien Germanien trennte. Laut einer ebenfalls im Museum ausgestellten Urkunde verlieh Kaiser Karl V. Weiltingen im Jahre 1554 das Marktrecht, was zur Ausübung aller Handwerke im Ort berechtigte. Man zählte einmal 33 verschiedene Handwerke, von denen es noch die Schreiner- und Zimmerleute, Metzger, Bäcker und Gastwirte und den Uhrmacher gibt, und von den damals bestimmten
vier Jahrmärkten wird in jedem Jahr der Frühjahrsmarkt und der Herbstmarkt weiterhin abgehalten, beide Male verbunden mit einem Bauernmarkt. Im Jahre 1810 kam Weiltingen durch den Pariser Staatsvertrag an das Königreich Bayern, dessen Beamte das Schloß abbrechen ließen. Die Erinnerung an die Ritter, Bauern und Handwerker halten die Weiltinger in ihrem Museum wach. Unbedingt einen Besuch wert sind die Hochzeits- Tanz- und Kirchtrachten aus der Zeit des Rokoko und des Biedermeier in der Trachtenstube des Museums.