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Rangau Handwerker-Museum Beschreibung | |
Rangau ist ein Namen für die Landschaft zwischen dem Großraum Nürnberg und der Frankenhöhe in Mittelfranken. Er umfasst den Landkreis Fürth und Teile des Landkreises Ansbach. Teilweise wird auch noch der westliche Landkreis Roth bis zur Altmühl als südlicher Rangau bezeichnet. Ursprünglich war der Rangau einer der fränkischen mittelalterlichen Gaue. Die Bezeichnung leitet sich von dem Fluß Rannach in der Nähe von Bad Windsheim ab (Rannachgau).
1978 eröffnete der Heimatverein Markt Erlbach ein Museum für Handwerks- und Landwirtschaftsgeräte im ehemaligen Dekanatsgebäude, einem 1480 errichteten und im Barock ausgebauten Fachwerkbau. In fünf Geschoßen können die reichen Sammlungen zur lokalen Handwerkstradition vom 18. bis 20. Jh. besichtigt werden. Der Rundgang beginnt im Vereinszimmer, das einen wertvollen Bestand von 240 Bänden der "Intelligenz- und Bezirksblätter" (1810-1920) enthält. Neben Exponaten zur Stadtgeschichte kann man im Erdgeschoß Einrichtungsgegenstände des ehemaligen Gemeindekrankenhauses, Handwerkszeug des letzten Baders von Markt Erlbach aus der Zeit um 1890, einen Kramerladen aus der 1. Hälfte des 20. Jh. und eine funktionsfähige Schmiede besichtigen. Im 1. Obergeschoß sind neben vor- und frühgeschichtlichen Funden handwerkliche Werkstätten, darunter auch die eines Blasinstrumentenmachers, zu sehen. Im 2. Obergeschoß dokumentiert ein freitragender Dachstuhl aus dem 17. Jh. die Leistungen des Zimmermannshandwerks. Landwirtschaftliche Geräte sind entsprechend dem Arbeitsablauf von der Saat bis zur Ernte angeordnet. Löscheimer, Hakenleitern und eine Feuerwehrspritze von 1801 erinnern an die Zeit des frühen Feuerwehrwesens. Im 3. Obergeschoß zeugen Gerätschaften vom örtlichen Steinmetz-, Seiler- und Wagnerhandwerk. Auch die Flachs- und Hanfverarbeitung wird durch Geräte dokumentiert. Im Spitzboden verweisen Körbe, Butterfässer, Sägen u.a. auf die Arbeit in Haus und Hof. |
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