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Baiern | | Schreibweise von Bayern bis zum 19. Oktober 1825. Anordnung von Kronprinz Ludwig anlässlich seiner Vereidigung zum König. |
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Bajuwaren | | Frühere Schreibweisen: Bajuvarii, Baiovarii, Baioarii und andere Formen. Die Wortwurzel liegt im kelt. Bu "Viehleute, Viehhirten". |
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Bannalm | | Früher Almen, die nur Schwaighofbauern beweiden durften. Kein Gemeingut! Diese Almen wurden ihnen vom Herzog zugewiesen. |
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Bannwald | | Früher Herrenhölzer. Im Tegernseer Tal nur für das Kloster zu nutzen. |
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Barmen | | Futterkrippe. |
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Bartlmätag | | 24. August. Almkirta und Wechsel vom spät aufgetriebenen Hochleger zum Niederleger. |
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Baumgarten | | 1. Streuobstwiese im Anger.
2. Wiese mit lichtem Baumbestand
Zur Wurzel: Hebräisch pardes, gr. paradeisos "Park, Baumgarten". Ursprünglich entlehnt aus dem Altpersischen, pairi daeze "Umzäunung, Umwallung; Garten". |
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Baustil | | Auf wesentlichen Eigenschaften beruhende Gleichartigkeit. "Jedes Bauen stellt einen Eingriff in räumliche Zusammenhänge dar. Deshalb ist Bauen niemals allein eine Privatsachse. Dieses betrifft auch den Baustil. Entscheidend ist der Brückenschlag zwischen dem baulichen Erbe und der zukünftigen Zweckform." |
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Bayerisches Forstrechtgesetz | | Bayern besitzt als einziges Bundesland ein eigenes Forstrechtgesetz (FoRG). Darin werden auch die Heim- und Almweiderechte beschrieben. |
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Beckhütte | | Früher Hütte, in der Wetzsteine in Form "gebeckt", d.h. geschlagen wurden. |
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Befahren | | Siehe unter "betreiben". |
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Beilstein | | Beil- "Wo das Wild von Hunden gestellt werden kann". Spitzer Berg oder Felsen. |
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Berchtesgadener Katzen | | Früher leichte, aber sehr steiggewandte Rinderrasse in den Berchtesgadener Alpen, die nur 5 bis 6 Zentner wog. Sie wurde durch schwerere Neuzüchtungen verdrängt, die mehr Milch geben. |
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Berechtigungsalm | | In Tirol Servitutsalm. Weideberechtigung auf Staatseigentum. "Vorwiegend im Ruperti- und Chiemgau, in Fall, in der Jachenau und im Werdenfelser Land." .
Zu unterscheiden ist noch bei den B. zwischen
a) schwendberechtigten und
b) nur begünstigten Almen ohne Schwendrecht (Maisalmen). |
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Bergbauer | | Laut Brüsseler Definition ein Betrieb, der in "Berggebieten" mindestens 3 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet. Siehe auch unter "Berggebiet". |
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Berggebiet | | Laut Brüsseler Definition ein Gebiet, das über 800 mm über NN liegt oder dessen Wirstschaftsfläche zu mindestens 50 % bei einer Mindest-Hangneigung von 18 % zwischen 600 und 800 m Höhe liegt. |
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Bergheu | | Früher wurde im Bereich mancher Almen oftmals durch sorgfältigere Entfernung von Bäumen und Steinen besonders dort, wo das Gelände bei günstigem Graswuchs für den Weidegang des Rindviehs zu steil war, Bergwiesen oder Bergmähder angelegt, die einmal im Jahr - mitunter auch nur alle zwei bis drei Jahre - gemäht wurden. Das Bergheu war zwar gering an Menge, aber sehr nahrhaft. |
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Besatz | | "Unter Besatz einer Alm versteht man die Stückzahl einer bestimmten Tierart, die die Alm über den Sommer ausreichend zu ernähren vermag. Als Einheiten des Besatzes sind üblich: "Stoß", "Gras", "Grasrecht". "Kuhrecht" ist die Fläche, die notwendig ist, um eine Kuh den Sommer über ausreichend zu ernähren." |
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Beschirmungsgrad | | Begriff bei Waldweiden. Weideflächen mit einem Beschirmungsgrad bis 40% werden als Freiflächen eingestuft. |
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Bestoßen | | "Wird auf eine Alm Vieh aufgetrieben, so wird dieser Vorgang allgemein als "bestoßen" bezeichnet. Im Landkreis Rosenheim ist dieser Begriff diesseits des Inns fremd. Hier wird allgemein der Ausdruck "befahren" gebraucht." |
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Bestoßer | | Almbauer, der Vieh auf der Alm sömmert. Im Allgäu "Beschläger". |
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Betreiben | | Betreiben einer Alm. Im Gegensatz zum "Befahren" wird nur das Vieh, nicht aber der Hausrat auf die Alm verlegt. Siehe auch "befahren". |
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Betriebene Alm | | Behirtete Alm. |
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Betriebsübergabe | | Bei der Betriebsübergabe nach der Höfeordnung wird der Hoferbe alleiniger Eigentümer. Geschwister erhalten eine kleine Abfindung (in Höhe 1,5 mal Einheitswert, d.h. erheblich niedriger als der Hofwert). |
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Bezirksalmbauer | | Ansprechpartner von Almbauern eines Gebietes. Im Berchtesgadener und Werdenfelser Land umfasst das Gebiet die Almbauern des gesamten Landkreises. |
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Blachen | | Auch Plache und Plochn. Ahd. Plahan, mhd. Blahe "Heutuch, große Tuchdecke". |
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Blaike | | Auch Plaike. Mhd. Bleike, ahd. Pleichi.
1. Stelle, wo nacktes Gestein zutage tritt.
2. Erdrutsch. |
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Blecke | | Bayr. für Huflattich. Siehe z.B. Bleckenau. |
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Blumbesuch | | Früher für "Weidegang, hauptsächlich aber Almweidenutzung". |
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Böden | | Bei den meisten Böden der Almen handelt es sich um Verwitterungsböden. Verhältnismäßig wenig sind Schwemmlandböden vertreten. |
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Böden | | Kleine Verebnung, auch Bödl oder Bedl genannt. |
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Borstgras | | Nadus stricta. Der Gattungsname wurde von Linné nach dem indischen Duftöl nardos benannt. Das Gras zeigt eine extensive Beweidung an. Es wird von Vieh nur jung - dann borstenförmig - angenommen.
"Das Bortsgras ist der schlimmste Feind der Almwirtschaft."
"Die Möglichkeiten der Bekämpfung sind eng begrenzt. Handarbeit mit der Hacke oder bloßes Ausreißen führt zu keinem Ziele." |
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Bosch | | Junges Schaf. (Mitteilung von J. Lippkau, ehem. Kuhbua auf der Königsalm) |
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Boschen | | Auch Poschen. Junger Baum. Auch Zierbaum für Kühe beim Almabtrieb. |
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Bram, Brom, Brem | | Mhd. brame und brem, "Dornstrauch, Brombeerstrauch". |
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Brandkräuter | | Kräuter auf Almen, die früher als Vorbeugungsmittel gegen Rauschbrand u.a. den Tieren verabreicht wurden, z.B. Brandlattich, Homogyne alpina Cass. |
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Braunes Bergschaf | | Vor allem im Raum Tegernsee. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts von Herzog Ludwig Wilhelm eingeführt, als Rohstofflieferant für Lodenkleidung. Heute selten. |
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Brem | | Insekt. Man unterscheidet Blinde Brem (Blinde Fliegen) und Kreuzbrem. |
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Bremfeuer | | Früher von Hirten an Hockplätzen des Viehs entfachtes Feuer, um Bremsen (Insekten) zu vertreiben (Schöttl Hans, Fall). |
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Bremstall | | In der Jachenau auch Bremerstall und Darrhof. Unterstand für das Almvieh an heissen Tagen; Schutz gegen Fliegen- und Bremsenplage. .
Offenbar auch Gehölz, in dem das Vieh Schutz suchte.
"Einfacher Unterstand". . |
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Bresthaufen | | Muss noch erklärt werden. |
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Brunnenstube | | Quellfassung. "Die Brunnenstube mit Absitzschacht (aus Holz oder Stein) ist gegen Sonnenschein, Regen und jegliche Verunreinigung durch Überdachung zu schützen." |
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Büchselbrief | | Bestätigung des Erwerbs von Grundeigentum der Bauern nach der Säkularisation.
Siehe auch unter "Obereigentumsablösung". |
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Buchtl | | Muss noch erklärt werden. |
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Buckelwiese | | Feines Reliefsspiel, "Wellenmeer". Etwa 10 000 Jahre alte Oberflächenstruktur aus der Eiszeit. Ein Produkt des Permafrostes, der genaue Entstehungsprozeß ist ungeklärt. 1920 gab es in Bayern 36000 ha Buckelwiese. Heute existieren davon nicht eingeebnet noch 3 %. Im Raum Mittenwald befindet sich eines der größten Gebiete der Alpen; 113 ha sind hier in ursprünglicher Form erhalten. Sie müssen mit der Hand gemäht werden.
Im BGL Gschnoad.
Jetzt konnte durch Computer-Simulation das Permafrost-Relief von Spitzbergen simuliert werden, mittels mathematischer Basis für Selbstorganisation. |
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Bürstling | | Borstgras, nardus stricta. |
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Butte | | Früher Milchtransportbehälter, der auf dem Rücken getragen wurde. Etwa 25 Liter fassend. |
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