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Sacher | | Auch Schlatt, "Schilfgras". |
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Sack- | | 1. Keilförmig zulaufende Landstücke.
2. Landzunge im Fluss. |
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Salbuch | | Von mhd. Sal "Vermächtnis", ahd. Sala "rechtliche Übergabe eines Gutes". Früher Grundbuch, in dem Besitz, Abgabenlast u.a. Eingetragen wurden. |
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Salzmayer | | Dieser hatte früher die Aufsicht über die Salinenwälder. |
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Sauerahmbutter | | Aus gesäuerter Sahne gewonnene Butter. Ausbeute höher als bei der Süssrahmbutter, Geschmack aromatischer, Haltbarkeit länger. |
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Saum | | Ladung eines Saumtieres. Die Maßeinheit Saum entspricht ca. 250 Pfund. Von ahd. Sumaere. |
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Saumhütte | | Auch Saumstadel. Früher Unterstand für Saumtiere. |
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Schachen | | Oberd. für "kleiner, allein stehender Wald; Waldstück im Feld". |
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Schaf-Älpung | | Ursprünglich leitete sich die Schafhaltung im Gebirge von dem Selbstversorgungsstandpunkt der Bauen her (Loden, Strümpfe, Janker u. dgl.).
"Wenn auch die Schafpferchung im ersten Augenblick für die einzelnen Almen infolge des hohen Stickstoffanfalls des Schafdüngers sehr verlockend erscheint, so ist es dennoch nicht zweckmässig, auf Galt- und Sennalmen Schafe zu halten, da nach allgemeiner Erfahrung das Vieh infolge des scharfen Geruches die Weidefläche meidet. Gegen die Schafälpung auf ausgesprochenen Hochalmen ist natürlich nichts einzuwenden." |
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Schafalm | | Ursprünglich gab es keine reinen Schafalmen, jedoch meiden Rinder das Futter, über das Schafe und Ziegen hingingen. "Als S. kommen Hochalmen infrage, die für das Rindvieh zu mager, zu hängig oder zu schwer zugängig sind (z.B. Angerplatt)."
Man führt örtlich Verkarstungserscheinungen auf den Schafauftrieb zurück. Die Schafe rissen das Gras mit den Wurzeln aus. Durch Schafe wurden im Berchtesgadener Land folgende Almen stark zugesetzt: Kahlersberg, Röth, Sagereck, Grünsee, Trischübl, Wimbachtal (G. Gödde). |
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Schaff | | Holzbottich mit zwei Handhaben. |
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Schafheu | | Schachtelhalm. |
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Scharlach | | Giftschierling. |
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Scharling | | Wiesenschierling (giftiges Doldengewächs). |
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Scharschindel | | Genagelte Schindeln. Ursprünglich waren die teuren, geschmiedeten Nägel für Bauern nicht erschwinglich. Mit der Erfindung der Drahtnägel im 19. Jh. änderte sich das. Damit konnten auch die Dächer steiler gebaut und die Legschindeln durch Scharschindeln ersetzt werden. |
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Schecken | | Fleckvieh-Rinder (Simmentaler). |
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Schellen- | | Wurzel unklar. Möglichkeiten:
1. Ahd. scelo "Wildhengst" oder "Zuchthengst".
2. Von Schelch "männlicher Elch". |
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Scherm | | Sehr einfacher Notstall, bei dem die windabgekehrte Seite offen ist. |
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Schermwies | | Maulwurfswiese. |
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Schewa | | Größerer Heuhaufen. Siehe auch unter Hoderl. |
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Schinderlatsche | | Im Chiemgau für Alpenrose. |
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Schirmbaum | | "Ställe für das Vieh waren im Mittelalter und auch noch in früher Neuzeit recht selten. Das Vieh übernachtete im Freien unter sog. Schirmbäumen."
Schirmbäume werden auch heute noch vom Vieh gern angenommen. Bei Gewitter sind sie jedoch nicht ganz ungefährlich. |
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Schlag | | So endende Almnamen gehören zu Weiden, die sehr spät gerodet wurden.
Siehe Schlag-Alm, Stierschlag-Alm, Schlaghütten-Alm, Holzschlag-Alm, Pöllenschlag-Alm. |
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Schläge | | Im LK Rosenheim und hier insbesondere im Raum Aschau ein Ausdruck für Kuhgräser (abgeleitet von mit Vieh beschlagener Alm); in der Schweiz Bestoss oder Stoss. |
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Schlagflora | | Pflanzenwelt auf einer Schlagweide (Kahlhieb). |
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Schlagweide | | Von Schlag "gerodete Waldfläche", Kahlhieb. Meist für frische Lichtung; weitgehend identisch mit Maisalm |
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Schlapfer | | Im Ammergau Schlitten zum Holzbringen. |
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Schlier- | | Mhd. Slier "Schlamm, Lehm". |
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Schluchtwald | | Sonderform des Dickenwaldes. Feucht gelegener Mischwald auf Kalkboden mit Ulmen, Eschen, Ahorn. |
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Schlupf | | Enger Durchgang. |
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Schmalz | | Im Jargon der Almwirtschaft für Butter. Präziser: "Butter oder sonstiges Fett, zur Aufbewahrung für den Gebrauch in der Küche ausgelassen, d.h. gschmolzen. Wobei der Oberländer die ungeschmolzene, süße Butter ausdrücklich von der geschmolzenen unterscheiden will, so nennt er jene Butterschmalz."
Anmerkung: Der Begriff "Butterschmalz" war früher im gleichen Sinne auch in Norddeutschland üblich. "Schmalz" steht hier für alles ausgebratene Gewebefett. |
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Schmalz- | | Ertragreicher Grund. "Schmalzalm" = Alm mit guten Futterpflanzen wie Frauenmantel. |
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Schmiele | | Name verschiedener Grasarten. Die Rasen-Schmiele lässt sich schlecht mähen. Daher im Tiefland gefürchtet. Das "Schneidegras" wird vom Vieh nicht gefressen. Führt an Seeufern in Horsten zur Verlandung. Der bot. Name Deschampsia geht auf den Arzt und Botaniker Des Champs zurück. |
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Schneeballen | | In Schmalz ausgebackenes Almgericht. |
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Schneetälchen | | Mulden, in denen der Schnee liegen bleibt. |
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Schneetenner | | Lawinenschutz (Mauer). |
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Schneiteln | | Frühere Nutzung von Futterbäumen wie Esche, Linde, Ahorn, Ulme, Hasel als Notfutter bei Schneefällen oder getrocknet als Winterfutter. |
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Schnittlauchwoad | | Feuchter Almflecken. |
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Schoarbaum | | Auch Schourbaum und Schorbaum: Mistgang, Mistplatte. Schor = Mist ohne Einstreu: Baum = Boden aus geplätteten Baumstämmen; auch Riegel. |
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Schorer | | Festmist. |
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Schorn | | Ahd. Scorno "Scholle", mhd. Schor "mit der Schaufel arbeiten". Auch: "mit dem Spaten umgegrabenes Land". |
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Schöttel | | Im Isartaler Raum für "Schüssel". |
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Schoud'n | | Im Raum Oberaudorf für Stall ausmisten. |
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Schumpen | | Im schwäbischen Sprachraum für "Kalb" (Ludwig Noll). |
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Schutzwald | | Wälder in Steillagen mit mehr als 35 % Neigung, in Flyschzonen mehr 20 % Neigung. |
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Schwaige | | Von ahd. Sweiga "Viehhof".Ursprünglich "Flechtwerk, Hürde, eingezäunter Platz für die Herde". Der Grundherr stellte bei der Gründung einer S. gewöhnlich dem Grungholden 6 Kühe zur Verfügung. Schwaigen waren Zinspflichtig: meist 300 Käse a 1/2 kg mussten dem Grundherrn jährlich geliefert werden. |
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Schwarzwald | | Wälder, in denen Nadelholz überwiegt. |
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Schweine-Älpung | | "Erfreulicherweise hat gerade in den jüngsten Jahren (1951) die Schweineälpung sehr viele Freunde gewonnen. Die Almwirte sind endlich zu der Überzeugung gekommen (z.B. der Sattel- u. Herrn-Alm), dass über den Schweinemagen das Sennereiabzeug am gewinnbringendsten verwertet wird."
Mit dem baldigen Niedergang der Kuh-Älpung stellte sich jedoch rasch ein Gegentrend ein. Heute, im Jahr 2000, ist die Schweine-Älpung ein seltener Sonderfall (z.B. Jägerbauern-Alm). |
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Schweizer | | In Tirol für Sennen: Auch Melcher und Futterer. In Norddeutschland für Melker (Beruf). |
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Schwenden | | Mhd. swenden "Schwinden machen des Holzes". Auch Schwand "Ort mit Brandrodung".
"Beseitigung von Gehölzanflug auf Almflächen" (ohne den Wurzelstock zu beseitigen!). |
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Schwendgeräte | | Früher wurden eingesetzt: Schwendaxt, Sensenaxt, Erlenkarst, doppelte Reuthaue, Ampferspaten, Kreuzhaue, Kreuzpickel, Geißfuß. |
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Schwingel | | Halbschalenförmiger, großer Korb. |
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Sechter | | Hölzernes Melkgefäß. "Bottichgefäß kleiner Art mit einer Handhabe, während das Schaff deren zwei hat." "Gefäß, welches an einer längeren Daube ein Loch zum Anfassen hat, für Milch, zum Melken." |
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Sedel- | | Früher Landsitz einer "gefreiten" oder adeligen Person. |
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Sedelmaier | | Früher Pächter auf einem Sedelhof. |
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Seich | | Sieb (Raum R.i.W.). |
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Sennalm | | Mit Kühen bestoßene Alm, wobei die Milch vor Ort verarbeitet wird. |
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Senner | | Romanisch senior "Ältester der Hirten, der der Alm vorsteht". Gall. Sanion "Melker". |
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Servitut | | Dingliches Nutzungsrecht an fremdem Eigentum; Dienstbarkeit. Von Servitutsalmen spricht man vorwiegend in Tirol, in Bayern meistens von Berechtigungsalmen. |
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Silur | | 1835 wurde in englischen Provinz Wales eine neue Gesteinsschicht aus der Zeit von vor 443 bis vor 417 Millionen Jahren entdeckt. Diese neue Periode wurde nach dem keltischen Volksstamm der Silurer benannt, die in Wales lebten. In dieser Zeit eroberten vom Meer aus die ersten Pflanzen das Festland (Nacktfarne). Sie hatten noch keine Wurzeln. |
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Soien | | Von ahd. Seo, Plural Seon, "stehendes Gewässer". Andere Formen: Soiern "beim See", Soin, Soila "Seelein" (bei Oberammergau). |
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Soila | | Regional für Seelein. |
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Sömmern | | Vieh im Sommer auf der Alm halten. |
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Spear-Kas | | Fettarmer Käse (Raum R.i.W.). |
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Specke | | Von ahd. Spacho "Rute, Zweig". Ein aus Reisig oder Knüppeln gebauter Weg. Volkstümlich "Ochsenklavier". |
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Speisglocke | | Für obere Töne, hell und weit klingend. Herstellung: gegossen aus Glockenspeise. |
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Sperer Boden | | In Oberbayern magerer Boden als Gegenteil von tiefgründigem Boden. Sper als Ausdruck für "mager" wird auch im übertragenem Sinne auf Menschen angewendet. |
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Spirke | | "Auf tieferen Böden entwickeln sich die Legföhren baumartig zu einem aufrechten Stamm mit bis zu 10 m Höhe und volleren Zweigen. Man nennt diese Abart Spirken." |
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Spitzfichte | | Wetterfichte. |
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Spolie | | Von lat. spolia "Beute". Wiederverwendetes Bauglied aus abgebrochenem Haus (meistens Gebälk). |
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St. Leonhard | | In Altbayern "Universal-Patron, als Vieh-Patron Helfer bei schweren Geburten, Befreier von Gefangenen und unschuldig Angeklagten". |
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St. Wendelin | | Schutzpatron der Hirten und Viehbauern. Der Wendelinstag ist der 20. Oktober. |
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Stadel | | Auch Stadl bzw. "Futterhaus". Verwendet als Stallstadel, Heustadel oder Mehrzweckbau.
Ahd. Stadal. Abgeleitet von "stehen". Russ. stat "stehen". |
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Staffel | | Weidesequenz. In der Schweiz Sässe genannt. |
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Stallbüh | | Auch Stoibieh. Standplatz für Rinder (Bad Feilnbach). |
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Standweide | | Beweidung ohne Staffel. Gezäunte Weide ohne Aufsichtspersonal. Das Vieh steht den ganzen Sommer auf dieser Weide. Nachteil: Die Tiere fressen selektiv. Auf den verschmähten Flächen stellen sich schlechte Futtergräser ein (Borstgras oder Rasenschmiele), Weideunkräuter breiten sich aus. |
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Stanker | | Im Raum Kochel für Heinze, in Oberb. Hoanzn. Im Raum Garmisch-Partenkirchen Stanke. |
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Stauden | | Sträucher, Buschwerk (wie in Staudach). Von ahd. suda, mhd. stude "Gebüsch". |
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Steilwiesenmahd | | Muss noch erklärt werden. |
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Steinzaun | | "Wo genügend Steine zur Verfügung stehen, ist es angezeigt, einen Steinzaun zu erichten. Er ist, richtig ausgeführt, am dauerhaftesten und bringt gleichzeitig den Vorteil der Entsteinung." Heute wären Klaubsteinmauern nahezu unbezahlbar. |
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Stickel | | Auch Stick. Jäher Anstieg eines Weges (wie Gsteig, tir. Gasteig). |
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Stierig | | Nordd. bullend. Rind in der Brunst. |
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Stift | | Auch Grundgilt. Früher das eigentliche Pachtgeld. Im Unterschied zur Gilt = Abgabe von Naturalien. Stiften heisst "einsetzen", abstiften wieder "wegnehmen. |
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Stockach | | Ort, wo Baumstöcke stehen gebieben und dem Vermodern überlassen sind. |
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Stolla | | In der Jachenau im Winter ein Helfer im Stall, der für das Vieh das Heu "herrichtet". Diese Person ist für die schwere Holzarbeit im Wald meist nicht geeignet (Egger, Jachenau). |
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Stoss | | Früher Einheit (Stückzahl) für Gräsernutzung. 1 Stoß entsprach dem Bedarf einer Milchkuh oder Galtkuh oder dem eines einjährigen Pferdes bzw. dem halben Bedarf eines Schweines (über einen Zentner schwer). |
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Stozen | | Auch Stotzen und Stootzen. Früher flacher, hölzerner Milchbehälter, auf dem man die Sahne abschöpfte (in Nordd., Raum Hannover, Weidling), "zur Käse-Zubereitung". |
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Streu | | Verschiedene Arten: Laub-, Nadel-, Gras-, Schilf-, Filz-, Schneitel-Streu (Zweige), Astach. |
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Streuwiese | | Einmähdige, ungedüngte Wiese in Feuchtgebieten. Das nährstoffarme "Moosheu" taugte nicht als Futter; es diente als Einstreu. Das Heu wurde in Dristen oder Tristen gelagert und teilweise verkauft, z.B. von Kochel in die Jachenau. |
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Stuben | | Komfortable Hütte mit Kochraum, einem Aufenthaltsraum mit Ofen und manchmal dazu noch ein Schlafraum. |
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Stuhlung | | Auch Bestuhlung. Höchstbestoßzahl. |
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Süddeutsches Kaltblut | | Angeblich Nachkommen einer Pferderasse aus der römischen Provinz Noricum. Daher auch "Noriker" genannt. Der leichte Schlag wird "Oberlandler" genannt, im Gegensatz zu den schweren "Pinzgauern". |
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Sunnawind | | Regional für Föhn, z.B. im Raum BB. |
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Süßrahmbutter | | Wird aus sehr frischer Sahne gewonnen. Ausbeute und Haltbarkeit geringer als bei Sauerrahmbutter. Buttermilch ohne säuerlichen Geschmack. |
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